Er machte Reggae weltbekannt: Jimmy Cliff ist tot

Jimmy Cliff ist tot. Der jamaikanische Sänger starb am Montag (24. November 2025) in Kingston. Dies gab seine Frau Latifa Chambers auf dem Instagram-Account des Musikers bekannt. Der Reggae-Star wurde 81 Jahre alt. "Mit tiefer Trauer teile ich mit, dass mein Ehemann Jimmy Cliff aufgrund eines Anfalls, gefolgt von einer Lungenentzündung, verstorben ist", schrieb die Witwe.
Latifa Chambers bedankte sich bei Familie, Freunden, Künstlerkollegen und Mitarbeiter ihres verstorbenen Mannes. Sie richtete sich außerdem an seine Anhänger: "Bitte seid euch bewusst, dass eure Unterstützung während seiner gesamten Karriere seine Stütze war. Er schätzte jeden einzelnen Fan sehr für seine Liebe". Das Statement unterzeichneten neben Latifa Chambers ihre Kinder Lilty und Aken, die sie mit dem Sänger hatte.
Jimmy Cliff machte mit "The Harder They Come" Reggae weltbekannt
International bekannt wurde Jimmy Cliff 1972 mit dem Film "The Harder They Come". In dem Gangsterdrama spielte er die Hauptrolle als junger Möchtegern-Musiker, der auf die schiefe Bahn gerät. Wichtiger als der Film selbst war aber der Soundtrack. Er machte den Westen im großen Stil mit jamaikanischer Popmusik vertraut - noch bevor Bob Marley (1945-1981) zu einem internationalen Superstar wurde.
Jimmy Cliff nahm für "The Harder They Come" nicht nur den Titelsong auf, auf dem Soundtrack sind noch drei weitere seiner Songs zu hören. Darunter ist "Many Rivers to Cross", ein Song, der während Cliffs erfolglosen Versuchen entstand, in Großbritannien musikalisch Fuß zu fassen.
Comeback mit "Cool Runnings"-Soundtrack
Jimmy Cliff kam am 30. Juli 1944 als James Chambers in der damaligen britischen Kronkolonie Jamaika zur Welt. Schon als Schüler begann er damit, Songs zu schrieben. Im Ska, dem musikalischen Vorläufer des Reggae, wurde er eine lokale Berühmtheit. 1964 war er einer der Vertreter seines Heimatlandes bei der Weltausstellung in New York. Ende der 60er-Jahre wanderte er nach Großbritannien aus, wo er spätestens mit "The Harder They Come" den Durchbruch feierte. Später zog er wieder zurück nach Jamaika.
In den 1980er-Jahren arbeitete Jimmy Cliff unter anderem mit den Rolling Stones zusammen. Für den Film "Club Paradise" stand er neben Robin Williams vor der Kamera und lieferte ein paar Songs. Weltweiten Erfolg hatte er noch einmal 1993, als er für den Soundtrack zu "Cool Runnings" den Reggae-Klassiker "I Can See Clearly Now" von Johnny Nash neu aufnahm.
In seinem Heimatland war Jimmy Cliff über die Jahrzehnte weiter musikalisch aktiv und erfolgreich. Sein letztes Studioalbum "Refugees" entstand 2022. 2003 wurde er mit dem Jamaikanischen Order of Merit ausgezeichnet. Neben Bob Marley war er einer der wenigen Musiker, denen diese Ehre zuteilwurde.