„Er hat keine Schmerzen“

Willy DeVille, der große Mann des Blues, ist an Krebs erkrankt – und muss jetzt kämpfen. Vor kurzem sagte der 58-jährige Rockmusiker wegen einer Hepatitis-C-Erkrankung seine Tour ab.
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Willy DeVille, der „Prototyp eines Rock’n’Rollers“ so, wie ihn seine Fans lieben: Mit umgehängter Gitarre, gestikulierenden Armen und rauer, dreckiger Stimme.
Imago Willy DeVille, der „Prototyp eines Rock’n’Rollers“ so, wie ihn seine Fans lieben: Mit umgehängter Gitarre, gestikulierenden Armen und rauer, dreckiger Stimme.

Willy DeVille, der große Mann des Blues, ist an Krebs erkrankt – und muss jetzt kämpfen. Vor kurzem sagte der 58-jährige Rockmusiker wegen einer Hepatitis-C-Erkrankung seine Tour ab.

"Wir nehmen uns oft in den Arm und sind dankbar für die Zeit, die wir haben“ sagt Nina DeVille tapfer – und kann doch ihren Schock nicht verbergen: Ihr Mann Willy DeVille („Hey Joe“) ist an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt.

Vor kurzem musste der 58-jährige Rockmusiker wegen einer Hepatitis-C-Erkrankung bereits seine Tour absagen. 2010 wollte er neu durchstarten – „stärker denn je“. Während der Vorbereitung zur Hepatitis-Behandlung stellten die Ärzte jetzt aber den Pankreastumor fest.

„Es geht ihm gut, er hat keine Schmerzen, er sieht sich zu Hause Filme an, hört Musik, spielt ein bisschen Gitarre und liest“, gibt seine Frau auf der Internetseite des Musikers bekannt. Sie bittet die Fans, ihren Mann nicht zu vergessen, ihm Gebete und Wünsche zu schicken. Am Ende steht „With love from Nina“.

DeVille, mit bürgerlichem Namen William Borsay, kann auf eine über 30-jährige Karriere zurückblicken. Der Mann mit indianischem Blut und dem Spitznamen „singende Bohnenstange“ stand mit Bruce Springsteen, Van Morrison, Tom Waits und Southside Johnny auf der Bühne. Sein Markenzeichen: überlanges Jackett, lange Haare und ein im Schneidezahn eingefasster Diamant.

In seiner Stimme schwingt eine sinnliche Anmache

1974 gründet er in San Francisco die Band „Mink DeVille“. Er reißt die Bandkollegen mit nach New York, überredet sie, Bestandteil des legendären Punk-Clubs „CBGB’S“ zu werden. Ihr Debütalbum „Cabretta“ mit dem Song „Spanish Stroll“ beschert ihnen 1977 den internationalen Durchbruch. Der Musikexpress schreibt: „Willy ist der Prototyp eines Rock’n’Roll-Menschen. Seine Stimme ist rau, trocken, aufregend und dreckig, und in ihr schwingt die sinnliche Anmache, die uns Hörer zittern lässt.“

Es folgen zahlreiche Alben. DeVilles Gesang, schwärmen Kritiker, sei unnachahmlich, die Musik eine Mischung aus Südstaatenrock, Blues, Latino-Rhythmen, und Countrystyle. 1986 wählt der Exzentriker den Weg als Solist, zieht nach New Orleans und nimmt an einem Drogenentzug teil. 2008 produziert er sein letztes Studioalbum „Pistola“. Willy DeVille, dem durch sein Talent, durch seine Stimme viel zugefallen ist im Leben, wird um dieses von jetzt an hart kämpfen müssen.

Dorina Herbst

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