Kommentar

Dschungel-Rauswurf von Nina Queer: Hysterisch und abgekartet?

Wenige Tage vor Beginn der RTL-"Dschungelshow" wird Kult-Dragqueen Nina Queer rausgeworfen. Ein abgekartetes Spiel? Ein Kommentar von People-Ressortleiter Steffen Trunk.
von  Steffen Trunk

Wenige Tage vor dem Start der "Dschungelshow" lässt der Sender Kandidatin Nina Queer fallen. Madig für die Dragqueen und viele Zuschauer!

Man wolle keine "Hitler-Transe" zwei Wochen lang senden, so der RTL-Chef. Queer nutzte diese Bezeichnung im Juni 2020 in einem Interview als Stilmittel, erklärte sie anschließend selbst.

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Mehrere Monate lang war die Tinte auf Nina Queers Dschungel-Vertrag jetzt schon trocken. Ein wochenlanger Auswahlprozess mit hitzigen Diskussionsrunden seitens Produktionsfirma und Sender fand im Vorfeld über Prominente statt. Warum wird nun aus der alten satirischen Aussage, die in Print erschienen und Online noch immer aufrufbar ist, ein Skandal inszeniert? Das war doch bereits bekannt!? War Queers öffentlichkeitswirksamer Rauswurf unmittelbar vor Showbeginn also längst beschlossene Sache?

Keine heldenhafte Reaktion von RTL

RTL reagiert geradezu hysterisch mit diesem Personalwechsel (Sam Dylan rückt nach). Die gewünschte Botschaft: Man hat aus den vergangenen Fehlern (Xavier Naidoo und Michael Wendler) gelernt und habe deshalb eilig und somit frühzeitig bei Queer die Reißleine gezogen.

Es ist aber keine heldenhafte Reaktion, sondern eine nach potenzieller Aufmerksamkeit (Stichwort: Auftaktquote) schreienden Aktion, die zudem aufdeckt, wie es hinter den Kulissen der erfolgreichsten deutschen Reality-TV-Show wirklich zugeht.

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