Donald Trump erwägt Begnadigung für Sean Combs

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Fast zwei Monate nachdem Donald Trump (79) öffentlich über eine mögliche Begnadigung für Sean "Diddy" Combs (55) spekulierte, nimmt die Diskussion konkrete Formen an. Wie ein Regierungsvertreter dem US-Magazin "Deadline" bestätigte, werde eine vollständige präsidentielle Begnadigung für den Gründer von Bad Boy Records nun "ernsthaft erwogen".
Mehrere Vertraute des inhaftierten Rappers haben sich laut Insidern an das Weiße Haus gewandt. Das Thema sei von "nur einem weiteren Trump-Gedankenspiel zu einem umsetzbaren Ereignis" aufgestiegen, nachdem Combs Anfang Juli in seinem New Yorker Sexhandel-Prozess teilweise schuldig gesprochen wurde.
Seit seiner Verhaftung im September wurde Combs wiederholt eine 50-Millionen-Dollar-Kaution und die Entlassung aus dem Metropolitan Detention Center in Brooklyn verweigert. Bei seiner Urteilsverkündung am 3. Oktober könnte der Rap-Mogul zu zwei bis drei Jahren Gefängnis verurteilt werden - minus die bereits verbüßte Zeit.
Auf Anfrage von "Deadline" wollte sich Combs' Verteidigungsteam nicht zu möglichen Begnadigungsgesprächen äußern. Während mehrere Personen aus Combs' persönlichem und beruflichem Umfeld aktiv um eine Intervention des Weißen Hauses gebeten haben, hatte das Verteidigungsteam selbst keine bedeutende Beteiligung an diesem Prozess, schreibt das Magazin. Das Weiße Haus erklärte, es werde "nicht zur Existenz oder Nichtexistenz irgendwelcher Begnadigungsanträge" Stellung nehmen.
Jahrzehntelange Bekanntschaft
Combs war am 2. Juli nach einem achtwöchigen Sexhandel-Prozess den schwersten der gegen ihn erhobenen Strafanzeigen entgangen. Bereits vor dem Urteil hatte Trump am 30. Mai erklärt, dass er bezüglich einer Diddy-Begnadigung "sicherlich die Fakten prüfen würde, wenn ich denke, jemand wurde schlecht behandelt, ob sie mich mögen oder nicht".
Einst ein Trump-Unterstützer, wurde Combs während der ersten Amtszeit des Republikaners sehr kritisch gegenüber ihm und unterstützte 2020 Joe Biden. Trump und Combs kennen sich seit Jahrzehnten, 2012 nannte der heutige Präsident den Musiker einen "guten Freund".
Ablenkung von Epstein-Skandal?
Die Überlegungen im Oval Office zu einer Combs-Begnadigung haben in den letzten Tagen zugenommen, wie mehrere Quellen berichten. "Deadline" spekuliert, dass Trumps gestiegenes Interesse an dem Fall auch mit Trumps eigenen Problemen zusammenhängen könnte - schließlich sieht sich der US-Präsident aktuell mit einem Aufstand seiner MAGA-Basis konfrontiert. Grund ist die anhaltende Zurückhaltung, versprochene Akten über den mittlerweile verstorbenen Sexualstraftäter und ehemaligen Trump-Kumpel Jeffrey Epstein (1953-2019) zu veröffentlichen.
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