Dolly Parton über Schönheits-OPs: "Gott will, dass wir uns besser fühlen"

Los Angeles – Eine 68 Jahre alte Countrysängerin aus den amerikanischen Südstaaten - konservativer geht es doch eigentlich gar nicht? Dolly Parton ("Jolene") beweist das Gegenteil: In einem aktuellen Interview mit der "Welt am Sonntag" zeigt die Sangeslegende Altersmilde - oder eine Form von Altersweisheit. Zu den Themen Schönheitschirurgie und Homosexualität äußert sie sich jedenfalls äußerst liberal. Und auch für ihr stets an den Grenzen des guten Geschmacks operierendes Patenkind Miley Cyrus (21, "Bangerz") zeigt sie Nachsicht.
"Was wäre das für ein Gott, der kein Verständnis hat für seine Geschöpfe?", fragte sich Parton, auf die christlich-religiöse Dimension kosmetischer Eingriffe angesprochen. "Auch er will, dass wir uns besser fühlen. Gott gab uns den Spiegel." Sie selbst fühle sich "besser mit den falschen Lippen und ohne die Runzeln". Auch an ihrer Rolle als Schwulen-Ikone in den konservativen USA kann die Countrysängerin nichts verwunderliches finden. Sie sei der Beweis "der Freiheit, zu tun und zu sein, was du willst": "Ich bin der Meinung: Niemand muss sich dafür schämen, wie er geboren wird. Manche sind schwul."
Ebensowenig Scham empfindet Parton für ihr - nicht erst seit ihrem nackten Abrissbirnenritt im "Wrecking Ball"-Video - als Skandalnudel verschrieenes Patenkind Miley Cyrus. "Sie ist so talentiert, klug und ehrlich", schwärmt Parton im Gespräch mit der "WamS". "Ich habe meine Brüste schon vor 50 Jahren öffentlich als Abrissbirnen bezeichnet. Seid nicht so streng mit ihr!", fordert die Sängerin. Und übt Kritik so sachte, wie es wohl nur Patentanten können: "Miley wünsche ich, dass sie künftig weisere Entscheidungen treffen möge."
Dolly Parton kommt im Juli für zwei Konzerte nach Deutschland: Am 5.7. spielt sie in der Kölner Lanxess-Arena, am 6.7. in der Berliner O2-World. Auch wenn es die ersten Auftritte hierzulande seine Jahrezehnten sind: Tickets sind noch erhältlich.