Dieter Wedel: Mutmaßliches Opfer Jany Tempel sammelt Spenden

Ob es einen Prozess gegen Dieter Wedel geben wird, ist bislang nicht klar. Dennoch sammelt das mutmaßliche Opfer, die Schauspielerin Jany Tempel, per Spendenaufruf nun Gelder ein, um ihre Anwaltskosten decken zu können.
(dr/spot) |
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Ob wirklich Anklage gegen Dieter Wedel erhoben wird, ist bislang noch nicht klar.
imago/Hartenfelser Ob wirklich Anklage gegen Dieter Wedel erhoben wird, ist bislang noch nicht klar.

Die Schauspielerin Jany Tempel (51) geht ungewöhnliche Wege: Auf der Charity-Seite "GoFundMe" startete das mutmaßliche Opfer von Dieter Wedel (80) nun eine Spendenaktion, um seine Anwaltskosten für einen möglichen Prozess gegen den bekannten Regisseur und Filmemacher decken zu können. Die 51-Jährige wirft Wedel vor, von ihm in den 1990er-Jahren vergewaltigt worden zu sein. Momentan würden sich die Kosten bereits auf 70.000 Euro belaufen.

Hier gibt es die ARD-Serie "Nicht von schlechten Eltern" mit Jany Tempel

In der Begründung ihres Spendenaufrufs schreibt Tempel weiter: "Da die Ermittlungen nach zweieinhalb Jahren immer noch andauern und der Prozess erst bevorsteht, ist es sehr schwer einzuschätzen, wie hoch die kommenden Kosten sein werden." Sie kämpfe diesen Kampf nicht für sich, sondern "für Deutschland - für Euch alle. Für Opfer von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch. Für unsere Kinder. Für eine bessere Welt."

Wedel bestreitet die Vorwürfe seit Jahren

Die Schauspielerin brachte in einem Artikel des "Zeit-Magazins" im Jahr 2018 den Stein ins Rollen. Dort behauptete sie, Wedel habe sie 1996 in einem Hotel in München während des Castings für einen Film zum Sex gezwungen. Die dortige Staatsanwaltschaft nahm daraufhin die Ermittlungen auf, die bis heute andauern. Ob wirklich Anklage gegen den Filmemacher erhoben oder das Verfahren eingestellt wird, ist bislang noch nicht bekannt gegeben worden. Auch weitere Frauen gaben öffentlich an, von Wedel sexuell missbraucht oder belästigt worden zu sein.

Wedel selbst weist seitdem sämtliche gegen ihn erhobene Vorwürfe vehement zurück. In einem Interview mit der "Bild"-Zeitung gab er zu verstehen, dass er sogar froh sei, dass das Ermittlungsverfahren gegen ihn eröffnet wurde: "Ich vertraue auf die Staatsanwaltschaft." Bereits vor Bekanntwerden der Vorwürfe stellte sich Wedel in einem Interview mit dem Radiosender FFH im Jahr 2017 selbst als Sexismus-Opfer dar. Seit vielen Jahren würde er beim Vorsprechen nicht mehr allein im Raum sein. Die Gefahr sei zu groß, dass Frauen nach Absagen behaupten, er habe sie bedrängt.

Auch Prominente unterstützen Jany Tempel

Bis Freitagmittag sammelte Tempel via "GoFundMe" bereits knapp 30.000 Euro ein. Ihr Ziel ist insgesamt eine Summe von 50.000 Euro. Unter den bislang mehr als 60 Spendern tummeln sich auch einige Prominente. So ist dort unter anderem der Name des ehemaligen Entführungsopfers Natascha Kampusch (32) zu lesen. Auch die Schauspieler Jasmin Tabatabai (53), Tina Ruhland (53) und Claus Theo Gärtner (77) sowie Regisseur Simon Verhoeven (48) unterstützen Tempel angeblich mit einer Spende.

Ob auch wirklich die jeweiligen Prominenten hinter den Spenden stehen, ist aufgrund der Möglichkeit der ungeprüften Namensabgabe jedoch nicht abschließend gesichert. Unter den zahlreichen kleineren Spenden von rund 100 Euro befindet sich auch eine anonyme Großspende von 20.000 Euro.

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1 Kommentar
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  • Giesinger Britt am 11.09.2020 12:30 Uhr / Bewertung:

    Nach über 20 Jahren fällt der Klägerin ein: "Huch, da war ja nochwas...!". Also, ich finde das sehr "glaubwürdig". Kann dieser Frau denn niemand einen Job geben?

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