Die Sexbomber der EM

Heute machen mal die Frauen die Aufstellung: Bei Prosecco, Melone und Ananas wühlte eine Damenjury eifrig in eigens ausgewählten Hochglanzfotos und kürte die schärfste Fußball-Elf der EM.
"Schau mal, der Stürmer ist aber süß.“ Mit Sätzen wie diesen konnten Frauen ihre fußballbegeisterten Männer noch vor wenigen Jahren auf die Palme bringen. „Halt die Klappe, Du verstehst nix davon. Fußball hat nix mit Aussehen zu tun“, war die ruppige Antwort, unterstrichen vom beherzten Griff zur Bierflasche.
Doch in diesem Jahr ist alles anders. Diese EM hat erstmals mehr weibliche als männliche Zuschauer. Freundinnen treffen sich heute zum EM-Halbfinale statt zum „Sex-and-the-City“-Kinoabend. Und im Zeitalter von Metrosexuellen und Männer-Spas sehen Spieler und Trainer auch endlich nicht mehr aus wie unrasierte Omnibusfahrer und Putzfeudel auf zwei Beinen.
Sixpacks, Frisuren und süßes Lächeln
So bat die Abendzeitung gestern eine ausgesuchte weibliche Jury zum ultimativen Fußballer-Stil-Check. Welcher Stürmer hat das knackigste Sixpack? Welcher Torwart die schnittigste Frisur? Welcher Mittelfeld-Spieler das süßeste Lächeln?
Die fachkundigen Juroren: CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer, BR-Moderatorin Katja Wunderlich, Wiesn-Wirtin Nika Schottenhamel, Münchner-Kindl Stefanie Krätz, die amtierende Schöne Münchnerin Stefani Stacheter, die AZ-Redakteurinnen Angela Böhm und Kimberly Hoppe sowie Mitarbeiter Michèle Loetzner.
Die Stimmung ist gut, die Ventilatoren laufen auf Hochtouren. Bei Prosecco, Melone und Ananas wühlen die Damen eifrig in eigens ausgewählten Hochglanzfotos. Ihr Job: Punkte von eins bis elf verteilen – und am Ende die attraktivste EM-Elf zusammenstellen. Über alle Ländergrenzen hinweg, was zählt ist alleine die Ausstrahlung. „Gebt’s mal den kleinen Russen her, der ist doch schnucklig“, ruft Angela Böhm. „Oder den Luca Toni?“ „Finger weg“, interveniert Nika Schottenhamel sofort. „Der Toni ist meiner, den hab ich mir gleich ausgesucht, als Bayern-Fan. Nur den Bart müsst er sich halt wieder abrasieren.“
"So viele tolle Männer hier."
Derweil greift Christine Haderthauer zum Foto von Hollands Ruud van Nistelrooy – und legt es schnell wieder weg: „Huch, der hat ja einen Pony. Das geht nicht.“ Wie wär’s mit Frauen-Liebling Cristiano Ronaldo? Haderthauer runzelt die Stirn: „Naa, das ist ein Bürscherl. Als Fußballer muss man nervenstark sein, das ist der nicht. Weinerliche Männer find ich nicht gut.“ Am Schluss stimmt sie für Michael Ballack.
Katja Wunderlich kann sich gar nicht entscheiden: „Kann ich noch einen Stimmzettel haben? Es gibt so viele tolle Männer hier!“ Nach langem Überlegen fällt ihre Wahl schließlich auf Italiens Alessandro Del Piero.
Gleichberechtigung auch beim Fußballschauen
Von der deutschen Elf gefällt der Jury besonders ein Spieler: Abwehrspieler Clemens Fritz. „Der hat so eine schöne verwegene Frisur“, findet Stefanie Krätz, Tochter von Wiesn-Wirt Sepp Krätz. Was sie an Fußballern gar nicht leiden kann: „Wenn sie überall tätowiert sind. Das sieht bei den wenigsten wirklich gut aus.“
Und das Ergebnis? Auf Platz eins liegt der Schwede (und Hobby-Unterwäsche-Model) Freddy Ljungberg, dicht gefolgt von Luca Toni. „Ausgerechnet die zwei Schönsten sind ausgeschieden“, sagt Kimberly Hoppe. „Schade dass sie nicht so scharf gespielt haben, wie sie aussehen.“ Beim Fußball geht’s halt doch in erster Linie ums Kicken. Trotzdem: „Männer schauen sich auch gerne mal eine hübsche Frau an“, sagt Christine Haderthauer. „Wir Frauen nehmen uns einfach dasselbe Recht heraus.“ Genau. Gleichberechtigung – auch beim Fußball.
zo
Die Top-Elf der AZ-Jury
1. Freddie Ljungberg: Der Schweden-Happen
2. Luca Toni: Ihn kann nichts entstellen
3. Michael Ballack: Die schöne Seite des Ostens
4. Adrian Mutu: Rumänien rules!
5. Clemens Fritz: Der süße Kleine
6. Roman Pawljutschenko; Der Strahlemann
7. Ruud van Nistelrooy: Der Mund
8. Alessandro del Piero: Wie gemalt:
9. Claude Makelele: Der Bauch macht’s!
10. Mario Gomez: Trotz Frisur-Katastrophe
11. Gianluigi Buffon: Heiliger als Sex-Symbol