Die Schönste des Abends

Karoline Herfurth ist unter den Preisträgern des Bayerischen Filmpreises – und vergisst ihren Koffer in Berlin. Die Schönste des Abends wird sie dann trotz aller Missgeschicke, in geliehenen Kleidern und ohne den angekündigten Schmuck. Til Schweiger hat sich "eine Rippe blockiert", feiert aber dennoch, und Ulrich Tukur bringt den größten Lacher.
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Erfolgreiches Trio: Michael "Bully" Herbig, Caroline Link und Karoline Herfurth mit ihren Filmpreisen
dpa Erfolgreiches Trio: Michael "Bully" Herbig, Caroline Link und Karoline Herfurth mit ihren Filmpreisen

MÜNCHEN - Karoline Herfurth ist unter den Preisträgern des Bayerischen Filmpreises – und vergisst ihren Koffer in Berlin. Die Schönste des Abends wird sie dann trotz aller Missgeschicke, in geliehenen Kleidern und ohne den angekündigten Schmuck. Til Schweiger hat sich "eine Rippe blockiert", feiert aber dennoch, und Ulrich Tukur bringt den größten Lacher.

Er ist kein Freund von Filmpreisen, denn da wird er oft als zu flach-witzig übergangen. Aber im Foyer des Cuvilliés-Theaters ist Til Schweiger gut drauf, auch wenn er sich beim Sport „gerade eine Rippe blockiert“ hat, wie er zur AZ sagt. Aber diesen Preis, den Bayern 3, die Fernsehsendung „Kino Kino“ und die Abendzeitung gemeinsam vergeben, nimmt er gerne an: „Der Publikumspreis ist der Preis der Preise, weil er von denen kommt, die wirklich ins Kino gehen.“

6,3 Millionen wollten „Keinohrhasen“ sehen. Und so hüpft Moderator Christoph Süß albern auf die Gala-Bühne im Keinohr-Hasenkostüm, auch wenn Scheinwerfer-Hitze herrscht, so dass Caroline Herfurths federleichtes Gaze-Kleid genau richtig ist: „Ich hatte vor Aufregung meine Kleider zu Hause in Berlin vergessen. Aber ich konnte doch nicht in Jeans kommen.“ Eine Münchner Designerin hat sie mit einem Eilpaket aus der Königinstraße gerettet: Natascha Müllerschön. Die angekündigten Piaget-Juwelen sind wohl auch in Berlin geblieben. Aber Herfurth blieb auch schmucklos die Schönste des Abends.

Zu viel Trauer, zu wenig Hoffnung?

Für „Im Winter ein Jahr“ bekam sie den Preis als beste Jungschauspielerin: „Vielleicht haben wir zu viel Trauer gezeigt und zu wenig über Hoffnung geredet, weil er nicht so viele Zuschauer bekommen hat“, sinniert sie im Eingangsgewühl. „Genau!“, wird sich Ministerin Haderthauer gedacht haben, die zugibt, viel zu selten ins Kino zu kommen, dann aber sind ihr „Happy Ends“ wichtig. Das Publikum im Theatersaal sieht das nicht so. Denn Caroline Link bekommt beim Regiepreis für das elegische Familiendrama „Im Winter ein Jahr“ größten Applaus mit „Bravo“-Rufen – wie auch die Berlinerin Ursula Werner, die in Andreas Dresens Alters-Erotikfilm „Wolke 9“ eine Frau über 60 spielt, die sich neu verliebt und ihren Mann verlässt.

Den größten Lacher hat der als bester Schauspieler geehrte Ulrich Tukur, der „John Rabe“ in Florian Gallenbergers Film spielt, eine Art Schindler, der 1937 eine Viertelmillion Chinesen vor der Erschießung durch die Japaner rettete. Tukur hält seine Rede auf Chinesisch – nur „Seehofel“ und „Bavalia“ sind herauszuhören. Und der Bayerische Filmpreis wäre nicht patriotisch, wenn nicht auch der „Brandner Kaspar“ den Spezialpreis bekommen hätte.

Wie unabhängig aber ist Bayerns „Oscar“, wenn in der Jury eine BR-Redakteurin sitzt, die für den BR den Regie-Siegerfilm mitproduziert hat?

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