Diana Amft geht bei der Liebe keine Kompromisse ein

Ines und Moritz heiraten - allerdings nicht aus Liebe, sondern um ordentlich Steuern zu sparen. Bald müssen die beiden jedoch feststellen, dass auch Scheinehen Krisen haben können.
(jic/spot) |
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Ines und Moritz heiraten - allerdings nicht aus Liebe, sondern um ordentlich Steuern zu sparen. Bald müssen die beiden jedoch feststellen, dass auch Scheinehen Krisen haben können. Für Diana Amft, die Hauptdarstellerin in "Wir tun es für Geld", käme eine Ehe aus Vernunft dagegen nicht in Frage, wie sie spot on news verrät.

Bei "Wir tun es für Geld" (27. Juni, 20:15 Uhr im Ersten) wird nicht am Ende geheiratet, sondern zu Beginn: Ines (Diana Amft) gibt ihrem Jugendfreund Moritz (Florian Lukas) das Jawort. Das tut sie jedoch nicht aus Liebe, sondern weil sie dadurch jede Menge Steuern spart. Ein simpler Plan, der auch aufgehen würde, wäre nicht Moritz' neuer Nachbar der für das Paar zuständige Finanzbeamte. Bald gerät die Scheinehe in eine echte Krise. Solche Wirrungen sind Hauptdarstellerin Diana Amft (38) glücklicherweise fremd, denn sie würde sich nicht in eine solche Lage bringen lassen. Wie weit sie tatsächlich für Freunde gehen würde und was Ehe für die Schauspielerin bedeutet, verrät Amft im Interview mit spot on news.

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Ines will sich mit einer Scheinehe vor Steuerabgaben drücken. Finden Sie solche Steuerschlupflöcher legitim oder drückt man sich damit doch vor seiner sozialen Verantwortung?

Diana Amft: Ich denke, in dem Fall von Ines und Moritz tut es niemandem weh. Klar ziehen beide ihre Vorteile daraus, aber sie handeln ja nicht kriminell. Sie geben die Steuern ja gemäß ihrem ehelichen Verhältnis ab. Wenn man es ganz genau nimmt, müsste man im Rahmen der Steuer ja jede Ehe erstmal in Frage stellen. Dann müsste ein Steuerbeauftragter die Ehrlichkeit und das Glück einer jeden Ehe prüfen: Ob das nun wirklich eine Zweckehe ist, ob die Liebe vielleicht schon seit Jahren erloschen ist - auch dann hätten Paare ja nur noch die steuerlichen Vorteile.

Ist Ehe nicht wirklich oft nur eine Vernunftsentscheidung, oder ist es doch eine Entscheidung aus Romantik, die wichtig für die Liebe ist?

Amft: Da gibt es unterschiedliche Motivationen. Das muss jeder für sich entscheiden. Ich finde eine Entscheidung für die Ehe total romantisch und schön. Ich würde aber zum Beispiel niemanden verurteilen, der nur mit Ehevertrag heiraten will, was ja schon wieder den Gedanken an die Scheidung impliziert und wenig mit Romantik zu tun hat. Jeder hat seine eigenen Ansichten. Meine Motivation war allerdings die pure Romantik. Die stand für mich im Vordergrund und tut es auch heute noch.

Sie hatten also keine Zahlen im Hinterkopf, als Sie "Ja" gesagt haben?

Amft: Nein, bestimmt nicht. Es gibt ja Menschen, die noch schnell im Dezember heiraten, um rückwirkend für das Jahr die Steuererleichterungen zu bekommen und dafür vielleicht auf den Traum einer Hochzeit im Sommer verzichten. Ich wollte solche Kompromisse nicht eingehen.

Wieviel haben Sie denn mit der Karrierefrau Ines gemeinsam?

Amft: Wir sind sehr unterschiedlich. Sie ist sehr karriereorientiert und berechnend. Wie sie ihre Prioritäten setzt, ist mir sehr fremd. Ich bin eigentlich eher der Typ Moritz, der das Leben einfach genießt. Obwohl man Ines ja nicht die ganze Schuld zuschieben darf, da ja sehr viel von ihrem Vater und ihrem Freund ausgeht. Im Grunde ist sie ja eine ganz liebenswerte Person, deswegen schafft sie es auch irgendwann, sich wieder auf die Dinge zu konzentrieren, die ihr Spaß machen.

Es gibt ja einige Figuren im Film, die anders sind, als sie auf den ersten Blick erscheinen. Ines ist nicht so abgebrüht, wie sie anfangs tut, und auch der Steuerprüfer Ekkehard ist nicht so verspießt, wie er scheint. Wie schnell gelingt es Ihnen, sich ein Bild von einem Menschen zu machen?

Amft: Man bekommt ja im wahren Leben, anders als in einem 90-minütigen Film, nicht den Anfang und das Ende der Entwicklung eines Menschen mit. Grundsätzlich ist es aber so, dass ich sehr tolerant und aufgeschlossen bin und selten mit Vorurteilen behaftet auf Menschen zugehe. Ich versuche immer erstmal jeden so zu akzeptieren und zu respektieren, wie er ist. Auch wenn ich natürlich manchmal die Grundeinstellung eines Menschen mehr oder weniger gut finde und nicht mit jedem Menschen gleich viele Berührungspunkte habe.

Fassen Sie denn schnell Vertrauen zu anderen Menschen?

Amft: Das hängt von der Person ab. Manchmal lerne ich jemanden kennen und merke, dass ich mich total schnell öffne und viel von mir erzähle. Wenn ich aber das Gefühl habe, eine Person ist sehr oberflächlich und sehr auf sich selbst fixiert, dann gebe ich auch nicht soviel von mir preis. Wenn es für die andere Person für ein abendfüllendes Gespräch ausreicht, wenn man nett lächelt und hin und wieder nickt, dann würde ich Themen, die mir wichtig sind, nicht ansprechen wollen.

Der Film zeigt, dass man sich Nachbarn nicht unbedingt aussuchen kann. Hatten Sie da schon negative Erfahrungen?

Amft: Glücklicherweise nicht. Aber so eine Situation wie im Film würde ich auch nicht haben wollen. Dass der eigene Steuerberater nebenan wohnt, oder der Nachbar einen spontan zum Essen einlädt, wenn er zuviel gekocht hat - das wäre mir alles zu nah. Ich habe es dann doch lieber ein bisschen anonym. Klar ist es wunderbar, wenn man sich mit den Nachbarn gut versteht. Aber für mich ist es entspannter, wenn man sich einfach nett grüßen kann, ohne persönliche Dinge auszutauschen.

Moritz lässt sich ja hauptsächlich Ines zuliebe auf die Scheinehe ein. Wie weit würden Sie für einen guten Freund gehen?

Amft: Ich würde für einen guten Freund auf den Hund aufpassen oder Blumen gießen, wenn er in den Urlaub fährt. Aber ab dem Moment, wo der gute Freund von mir verlangen würde, dass ich für ihn lügen muss, hätte ich schon Probleme. Dann ist es in meinen Augen auch kein wirklich guter Freund. Ich finde, ein wahrer Freund würde vermeiden wollen, dass Unbeteiligte unfreiwillig in schwierige Geschichten reingezogen werden. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass in meinem Freundeskreis so etwas verlangt werden würde, wie Ines es verlangt. Da hört die Freundschaft schon ein bisschen auf.

Ines geht einmal pro Woche Tango tanzen. Was machen Sie, um zu entspannen?

Amft: Freunde treffen. Spieleabende find ich super. Da ist zwar immer viel los, aber ich finde das entspannend.

Spieleabende sind ja oft schon die Phase nach dem Partyleben. Gehen Sie auch mal abends in die Disco?

Amft: Nein, das ist tatsächlich nicht so mein Ding. Ich habe lieber einen entspannten Abend bei Freunden.

Die erste Staffel von "Josephine Klick" wurde gerade ausgestrahlt. Wissen Sie schon, ob es eine weitere Staffel geben wird?

Amft: Darüber weiß ich noch nichts. Wir wünschen es uns alle total, und wenn es weitergehen sollte, bin ich mit voller Freude dabei. Ich finde, da gibt es noch unglaublich viel an den Figuren zu entdecken und viel zu erzählen.

Sie sind auch Kinderbuchautorin. Ist es ein Plan für die Zukunft, auch mal ein Drehbuch zu schreiben?

Amft: Ein Drehbuch bestimmt nicht. Ich habe mal angefangen, Drehbücher zu schreiben. Das eine oder andere liegt auch noch bei mir in der Schublade. Aber ich könnte das unmöglich aus der Hand geben. Als Autorin habe ich ein ganz klares Bild im Kopf, und davon könnte ich mich nicht freimachen. Ich würde das dann auch selbst umsetzen wollen, und dafür hab ich momentan keinen Nerv. Wenn ich etwas mache, dann lege ich auch meine ganze Leidenschaft rein.

Es reizt Sie nicht, sich auch mal in den Regiestuhl zu setzen?

Amft: Das ist einfach nicht meine Hauptambition. Wenn ich total Lust darauf hätte und das mit der gleichen Leidenschaft machen könnte, mit der ich "Die kleine Spinne Widerlich" mache, dann wäre das was anderes. Aber dafür mache ich den Beruf Schauspielerin - und den Beruf Kinderbuchautorin - zu gerne, als dass ich sagen würde, ich müsste jetzt auch noch bei den Regisseuren mitmischen.

Wäre ein Roman für Sie denkbar?

Amft: Einen Roman könnte ich mir vorstellen. Momentan arbeite ich am dritten Teil der "Kleinen Spinne Widerlich", der im Frühjahr 2015 erscheinen wird. Und danach - wer weiß? Vielleicht werde ich auch eins meiner Drehbücher in einen Roman umwandeln. Da kann ja nicht viel passieren; da könnte ich die Geschichte genauso schreiben, wie ich sie mir vorstelle.

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