"Der Bergdoktor"-Star fühlt sich vorverurteilt und "ausgeliefert": "Bin ganz anders"

In der Rolle der Lilli Gruber ist Ronja Forcher in "Der Bergdoktor" quasi vor laufenden Kameras erwachsen geworden. Dass der Erfolg auch Schattenseiten mit sich bringt, hat sie in einem Podcast verraten. 
Agnes Kohtz |
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Ronja Forcher in ihrer Rolle der Lilli Gruber mit TV-Vater Martin Gruber, gespielt von Hans Sigl.
Ronja Forcher in ihrer Rolle der Lilli Gruber mit TV-Vater Martin Gruber, gespielt von Hans Sigl. © ZDF/Erika Hauri

Seit 2008 spielt Ronja Forcher (28) in "Der Bergdoktor" die Rolle Lilli Gruber, der TV-Tochter von Bergdoktor-Star Hans Sigl. Als die erste Folge ausgestrahlt wird, ist sie gerade zwölf Jahre alt. Seither hat die Schauspielerin in vielen weiteren Formaten mitgewirkt, Theater gespielt, Musik gemacht und ein Buch geschrieben. Für viele bleibt sie trotzdem immer die Lilly Gruber aus der ZDF-Serie – und manche vergessen dabei, dass der Mensch hinter der Rolle eigentlich eine ganz andere Person ist.  

"Bergdoktor"-Schauspielerin Ronja Forcher: "Um mich geht es da gar nicht"

In ihrem Buch "Für immer an meiner Seite" erwähnt Ronja Forcher einen Aspekt des Aufwachsens im Rampenlicht: Alle hätten sie gesehen, jedoch ohne die Person dahinter wahrzunehmen. Im Podcast "Talk mit Thees" möchte SWR3-Moderator Kristian Thees mehr über dieses Gefühl wissen, woraufhin Forcher gerne Auskunft gibt: Laut ihr seien es vor allem die Reaktionen der Menschen und wie sie von ihnen beschrieben wird, was bei ihr oft Verwunderung hervorruft. Denn häufig finde sie sich in diesen Beschreibungen gar nicht wieder. Forcher erklärt: "Es ist glaube ich nicht nur in meinem Fall, nicht nur in unserem Beruf, sondern überhaupt in unserer schnellen Welt so, dass Menschen oft nicht den Menschen an sich sehen, sondern nur die Idee des Menschen, die sie von ihm haben." 

"Man steckt sich natürlich gegenseitig gerne in Schubladen, es wäre auch zu viel verlangt, jedes Mal einen psychologischen 'deep dive' zu machen nach einer Begegnung", erklärt sie weiter. Doch gerade in Bezug auf ihre Rolle der Lilli, mit der sie quasi zeitgleich aufwuchs und vom Kind zum Teenager und schließlich zur erwachsenen Frau wurde, fühlte sie sich in der Vergangenheit oftmals falsch eingeschätzt: "Es gab Jahre, da habe ich mich sehr ausgeliefert gefühlt, weil ich gemerkt habe, irgendwie haben die Menschen dieses Bild von mir, aber um mich geht es da gar nicht." Kristian Thees bringt es auf den Punkt: "Es gibt dieses Fehlurteil, dass es eigentlich nicht die Lilli ist, die die Leute in der Ronja sehen, sondern dass die Ronja eigentlich ganz anders ist."

Ronja Forcher als Lilli Gruber 2007 am Set von "Der Bergdoktor" mit Hans Sigl, Monika Baumgartner und Heiko Ruprecht.
Ronja Forcher als Lilli Gruber 2007 am Set von "Der Bergdoktor" mit Hans Sigl, Monika Baumgartner und Heiko Ruprecht. © imago/Sven Simon

Ronja Forcher und Lilli Gruber sind zwei verschiedene Personen

Denn die Persönlichkeit der "Bergdoktor"-Tochter und die der privaten Ronja Forcher sind unterschiedlich, wie die Schauspielerin betont: "Die Lilli war schon immer sehr hitzköpfig oder sehr meinungsstark, das macht sie auch aus. Sie kämpft für die Sachen, die ihr wichtig sind, sie macht den Mund auf, sie sagt ihre ehrliche Meinung ohne sich darum zu scheren, was die anderen Leute denken. Da bin ich anders, ich versuche mir manchmal bisschen was davon abzuschneiden, aber ich bin eher die, die viel in sich selbst ausmacht", beschreibt Forcher die Diskrepanz zwischen der Rolle und ihrer Person. "Ich bin bissl feinfühliger gestrickt. Mir fehlt manchmal ein bisschen der Mut und die Stärke zur Konfrontation, die ja manchmal auch ganz guttut."

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Ein bisschen abgefärbt habe die Rolle zwar über die Jahre, gerade in Bezug auf das Erwachsenwerden. Jedoch gibt es laut Forcher einen ganz wichtigen Unterschied zwischen Lilli und Ronja, schließlich habe sie beim "Bergdoktor" nur etwa 30 Drehtage im Jahr: "Lilli verbringt 100 Prozent ihrer Zeit mit mir. Ich verbringe aber nur sehr wenig Zeit mit der Lilli."

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