Dealer packt aus: So schlimm stand es um Philip Seymour Hoffman
Robert Vineberg gehört zu den Verdächtigen, die nach der tödlichen Überdosis von Hollywood-Star Philip Seymour Hoffman verhaftet wurden. Er weist jede Schuld von sich, gewährt jedoch erschreckende Einblicke in Hoffmans Drogen-Konsumverhalten.
New York - Einer der mutmaßlichen Drogendealer, die nach dem Tod von Schauspieler Philip Seymour Hoffman (1967-2014, "Saiten des Lebens") verhaftet wurden, hat nun sein Schweigen gebrochen. Mit der Tragödie will er nichts zu tun haben, im Gegenteil: "Ich hätte ihn retten können", sagt Robert Vineberg (57) der Zeitung "New York Post" im Gefängnis auf Rikers Island. "Wenn ich gewusst hätte, dass er in der Stadt ist, wäre ich mit ihm zu einem Treffen der Anonymen Alkoholiker gegangen", erzählt er. "Wenn ich bei ihm gewesen wäre, wäre das nicht passiert. Nicht unter meiner Aufsicht."
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Vineberg streitet ab, dass das in Hoffmans Wohnung gefundene Heroin von ihm stammt. Der abgestürzte Jazzmusiker sieht sich zu Unrecht verfolgt: "Ich bin ein Sündenbock." Dazu, ob er dem Schauspieler früher Drogen verkauft habe, äußert er sich nicht. Dennoch hat Vineberg, der sich als "Freund" Hoffmans bezeichnet, einiges über dessen Drogenkonsum zu erzählen. So habe Hoffman sich das Heroin gespritzt, während er selbst es nur geschnupft habe: "Er hat Nadeln benutzt. Er war ein Hardcore-Junkie." Der Filmstar habe zehn Päckchen Heroin am Tag konsumiert. "Wie viel haben sie bei ihm gefunden? 70 Päckchen. Sie können sich das ausrechnen... das war der Vorrat für eine Woche", wird Vineberg zitiert. Dem Bericht zufolge ist das doppelt so viel, wie ein durchschnittlicher Abhängiger konsumiert.
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Vineberg behauptet, Hoffman zuletzt im Oktober 2013 auf Drogen gesehen zu haben. Der Schauspieler machte danach einen Entzug und stand für den nächsten "Die Tribute von Panem"-Teil vor der Kamera. Im Dezember habe der Star Vineberg eine Voicemail hinterlassen und gesagt, dass er clean sei. Vineberg sei zu der Zeit ebenfalls drogenfrei gewesen, die beiden hätten sich gegenseitig über SMS und E-Mail zum Durchhalten motiviert. Zum Jahresende seien beide rückfällig geworden, der Kontakt abgerissen. "Wenn du so lange clean warst, verträgt dein Körper nicht mehr so viel", erklärt Vineberg Hoffmans tödliche Überdosis.
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