„Davorka hat echt Potential“
Berühmt-berüchtigt sind ihre freizügigen Auftritte auf dem roten Teppich – nun wird das Starlet ernst. Und versucht sich als Schauspielerin
Groß vorbereiten muss sie sich sonst nie für ihre Auftritte: Stiefel, kurzer Rock, durchsichtige Bluse – fertig. So stiefelt, stöckelt, spaziert Davorka Tovilo über die roten Teppiche dieser Republik, inszeniert ihren Körper virtuos im Scheinwerferlicht der Premierenfotografen.
Jetzt aber betritt das Starlet plötzlich ganz neue, vollkommen ungewohnte Pfade – sie wird seriös, versucht sich allen Ernstes als ernsthafte Schauspielerin. Statt mit Cocktailpartys verbringt die 31-Jährige nun ihre Abende mit Textlernen.
„Seitenblicke“, so heißt der Kurzfilm, den Maximilian Berger derzeit dreht. Der 30-Jährige Regisseur, der in München Schauspiel studierte, erzählt darin eine Geschichte über Schuld, Verantwortung und Zivilcourage. „Ausgangspunkt war der schreckliche Tod von Dominik Brunner an der S-Bahnstelle Solln“, sagt Berger, „da habe ich mich wie wohl jeder gefragt, wie ich mich verhälten hätte und wusste, dass ich einen Film drehen muss.“
In diesem wird nicht das Schicksal Brunners verfilmt, sondern die Geschichte eines jungen Mannes erzählt, der auf den Weg einen Übergriff an einen alten Mann beobachtet. Berger dreht zwei Varianten – einmal mischt der junge Mann sich ein, das andere Mal tut er das nicht, geht weiter zur Freundin.
Diese wird von Davorka gespielt und soll, wünscht sich Berger, eine ambivalente Frau sein. „Davorka hat echt Potential, ich will sie von ihrem öffentlichen Bild des Starlets lösen, sie anders, ernsthaft zeigen.“
Und Davorka? Die sieht in der Rolle einen ersten Schritt hin zum seriösen Fach. „Da will ich hin.“ Also keine leicht bekleideten Auftritte mehr? „Keine Angst“, sagt Manager Peter von Schall, „die sexy Davorka wird es immer geben, das ist ihre Kernmarke“. Wie beruhigend. Jan Chaberny
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