Daniel Kehlmann geht gelassen mit Druck um
Am Freitag ist "F", das neue Buch des deutschen Schriftstellers Daniel Kehlmann, erschienen - und war sofort ein riesiges Thema in den Medien. Kehlmann selbst nimmt die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit aber eher mit Ironie, wie er jetzt verriet.
Berlin - Daniel Kehlmann ist gerade einmal 38 Jahre alt - und zählt schon zu den internationalen bekanntesten Schriftstellern. Am Freitag ist sein neuestes Buch "F" erschienen - es galt schon vor der Veröffentlichung als "meistdiskutiertestes" Werk des Jahres. In einem Interview mit dem Sender "Deutschlandradio Kultur" hat Kehlmann nun berichtet, dass er den ganzen Hype aus Selbstschutz gar nicht so ernst nimmt.
"Wenn ich so etwas ernst nehmen würde, würde es ein großer Druck sein, aber ich nehme es eher mit gelassenem Amüsement", sagte Kehlmann in dem Gespräch. Viel schlimmer wäre es, "wenn man etwas schreibt und niemanden interessiert das", ist sich der Autor sicher.
In dem Roman geht es um das Leben dreier Brüder, um Lug und Betrug - aber auch um Schicksal. Ob Kehlmann selbst seine Gelassenheit auch aus einem gewissen Schicksalglauben zieht, ist aber fraglich. Schicksal und Vorhersehung seien ein "großes Thema" für ihn, über dass er "viel nachdenke", sagte er. Menschen gingen ständig in der Annahme durch das Leben, das alle Ereignisse irgendeinen Sinn ergäben. "Aber mich beschäftigt eben die Frage, ob man, wenn man scharf drüber nachdenkt und wenn man die Frage ernst nimmt, immer noch das Recht zu dieser Annahme hat", berichtete Kehlmann.
Daniel Kehlmann hatte 2005 mit dem Roman "Die Vermessung der Welt" den Durchbruch geschafft. Das Buch wurde zu einem internationalen Erfolg.
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