Damon Wayans beleidigt Cosby-Opfer
New York - Komiker Damon Wayans (55, "What's Up, Dad?") hat in einem Radio-Interview einige fragwürdige Ansichten zu den Missbrauchsvorwürfen gegen seinen Kollegen Bill Cosby (78) von sich gegeben. Im Gespräch mit dem Sender 105.1 FM stellte Wayans die Glaubwürdigkeit von Cosbys angeblichen Opfern in Frage und vergriff sich dabei öfters massiv im Ton. "Wie groß muss sein Penis sein, dass man davon 40 Jahre Gedächtnisverlust bekommt?", erklärte er etwa zu der Frage, warum die Anschuldigungen erst nach so langer Zeit bekannt wurden.
Auf den Einwand einer Moderatorin, dass einige der Frauen bereits vor einigen Jahren Vorwürfe erhoben hätten, verwies der Comedian auf vermeintliche Widersprüche in ihren Aussagen: "Aber hört ihnen doch mal zu, da heißt es dann etwa 'beim ersten Mal.' Beim ersten Mal? Du Schlampe, wie oft ist es denn passiert? Hört einfach darauf, was sie sagen."
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"Nicht vergewaltigbar"
Wayans' Meinung nach seien die Frauen hinter Cosbys Geld her oder es handele sich um ehemalige Geliebte, die sich nun dafür rächen wollen, dass der Entertainer sich von ihnen getrennt hatte. Manchen glaube er ihre Geschichte allein schon deswegen nicht, weil sie "nicht vergewaltigbar" aussähen. "Ich sehe sie mir an und denke mir, 'Nein, das will er nicht.'" Schließlich erklärte Wayans, dass viele der Frauen gewusst hätten, wozu Cosby sie mit aufs Zimmer genommen habe: "Wenn man berühmt ist, werfen sich einem die Frauen zu Füßen. Sie wollen einfach nur bei dir sein. Manche ahnen vielleicht nichts, aber keine Frauen über 40. Die sind nicht so naiv."
Nachdem bereits während der Sendung die ersten wütenden Tweets eintrudelten, ruderte Wayans ein wenig zurück: Es könne durchaus Fälle geben, in denen Cosby schuldig sei. "Für alle, die von Bill Cosby vergewaltigt wurden, tut es mir leid. Ich hoffe, ihr bekommt Gerechtigkeit." Der Shitstorm war damit natürlich noch lange nicht ausgestanden. Auf seiner Twitter-Seite appellierte Wayans seitdem, nicht "seine Worte zu verdrehen" und das ganze Interview zu beachten. Später teilte er mehrere Tweets von Unterstützern, die etwa auf Wayans' Recht auf Meinungsfreiheit pochten oder seine Wortwahl mit seinem Job als Komiker verteidigten.
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