Coming-out im "Sat.1 Frühstücksfernsehen": Reporterin spricht erstmals über Liebe zu einer Frau

Es ist ein mutiger Schritt, den Phylicia "Flitzi" Whitney gewagt hat. Im Live-Programm vom "Sat.1 Frühstücksfernsehen" hat sie ihr Coming-out als lesbische Frau gefeiert und verraten, warum sie erst jetzt offen über ihre Sexualität spricht.
Sven Geißelhardt
Sven Geißelhardt
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
1  Kommentar
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Das Moderations-Team des "Sat.1-Frühstücksfernsehen": (v.l.n.r.) Alina Merkau, Daniel Boschmann, Matthias Killing, Karen Heinrichs, Christian Wackert, Marlene Lufen.
Das Moderations-Team des "Sat.1-Frühstücksfernsehen": (v.l.n.r.) Alina Merkau, Daniel Boschmann, Matthias Killing, Karen Heinrichs, Christian Wackert, Marlene Lufen. © SAT.1/Christoph Köstlin

Im Jahr 2025 sollte es eigentlich egal sein, welches Geschlecht man liebt. Doch mit Blick auf die politische Lage und die angespannte Situation für queere Menschen weltweit wird deutlich, dass die LGBTQI*-Community noch immer nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Auch in Deutschland ist man noch nicht so weit, wie immer wieder behauptet wird – das macht Phylicia Whitney mit ihrem Coming-out im Live-Programm vom "Sat.1 Frühstücksfernsehen" jetzt klar.

Phylicia Whitney ist lesbisch: Sie spricht über "Frauenfeindlichkeit" und "Homophobie"

Die Reporterin stand von 2012 bis 2022 als Gaming-Expertin für das beliebte Morgenmagazin vor der Kamera. Dass sie lesbisch ist, war bislang ihr ganz privates Geheimnis. Jetzt teilt sie das aber mit der Öffentlichkeit und spricht von "Frauenfeindlichkeit" und "Homophobie" in der Branche. "Ich habe in den Nachrichtenjournalismus gewechselt, weil ich einfach nicht mehr konnte", sagt sie am Freitagmorgen (9. Mai) im Gespräch mit Moderatorin Karen Heinrichs. "Es hat mich in eine Depression reingerissen, dass man mir meine Kompetenzen abgesprochen hat als Frau."

Reporterin im "Sat.1 Frühstücksfernsehen": "Kamen übergriffige Kommentare"

Was hat Phylicia Whitney, die von Kollegen und Fans liebevoll "Flitzi" genannt wird, während ihrer Zeit als Gaming-Reporterin für das "Sat.1 Frühstücksfernsehen" erlebt? "Wenn ich mich mal irgendwo geoutet habe, kamen übergriffige Kommentare: ‘Da fehlt doch ein Mann.’ Es wurde sexualisiert und fetischisiert, man hat sich nicht ernst genommen gefühlt." Deshalb habe sie ihre Sexualität bislang geheim gehalten. "Ich hatte zwar ein Alleinstellungsmerkmal, weil jeder dachte, ich bin hetero. Dadurch hat man mich aber auch nicht ernst genommen."

Karen Heinrichs im Gespräch mit ihrer ehemaligen "Sat.1 Frühstücksfernsehen"-Kollegen Phylicia Whitney.
Karen Heinrichs im Gespräch mit ihrer ehemaligen "Sat.1 Frühstücksfernsehen"-Kollegen Phylicia Whitney. © Instagram/flitzi

Inzwischen ist die sympathische Reporterin glücklich mit einer Frau liiert und lebt ihre Liebe ganz offen aus. Was hat sie dazu gebracht, ihr Coming-out zu feiern? "Ich habe mich sehr einsam gefühlt damit und musste das alles erstmal Revue passieren lassen. Als ich gesehen habe, die Branche wird offener und bunter, hat mir das Mut gegeben, zu meiner Identität zu stehen. Und auch meine neue Freundin: Es ist einfach superschön, mit ihr dann auf der Straße zu laufen, weil ich es endlich frei leben kann – aber das mache ich erst seit ein paar Monaten."

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

"Möchte anderen Mut machen und ihnen eine Stimme geben"

Doch in dieser kurzen Zeit erlebte Phylicia Whitney bereits homophobe Anfeindungen, wie sie verrät: "Ein Mann ist uns hinterhergefahren mit seinem Fahrrad und hat nicht mehr abgelassen. Wir haben ihm gesagt, er solle aufhören, uns zu verfolgen. Er hat es so lange gemacht, bis wir die Polizei gerufen haben. Das schockiert mich, dass die Gesellschaft noch nicht so weit ist." Dennoch wolle sie sich nicht wieder verstecken und schafft Sichtbarkeit für queere Menschen. "Ich spreche jetzt offen darüber und fühle mich viel freier, möchte anderen Mut machen und ihnen eine Stimme geben."

Für ihre offenen und ehrlichen Worte erhält die ehemalige "Sat.1 Frühstücksfernsehen"-Reporterin viel Zuspruch von den Zuschauern. Auf Instagram sind Kommentare wie "Jeder und jede sollte lieben dürfen, wen immer er oder sie will" oder "Danke für den Mut" zu lesen. Das geht auch an Phylicia Whitney nicht spurlos vorüber, wie sie betont: "Ich war zu Tränen gerührt."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
  • keinerosarotebrille vor 9 Stunden / Bewertung:

    Phylicia "Flitzi" Whitney, der absolute “Star” im biederen SAT-TV. Irre.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.