Bundespräsident Steinmeier gratuliert Mario Adorf zum 95. Geburtstag

Mario Adorf feiert kommende Woche seinen 95. Geburtstag - Bundespräsident Steinmeier würdigt ihn als unverwechselbaren Weltbürger und prägenden Künstler.
(ncz/spot) |
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Mario Adorf (links) und Frank-Walter Steinmeier bei einem Event im Jahr 2008.
Mario Adorf (links) und Frank-Walter Steinmeier bei einem Event im Jahr 2008. © ddp
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Am 8. September feiert Mario Adorf einen besonderen Meilenstein: seinen 95. Geburtstag. Glückwünsche kommen bereits jetzt aus höchstem Hause: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (69) würdigt den Schauspieler am Freitag in einem persönlichen Statement als eine der prägenden Persönlichkeiten der deutschen und internationalen Film- und Theatergeschichte.

"Mehr als sieben Jahrzehnte deutsche und internationale Film- und Theatergeschichte haben Sie mitgeprägt. Geboren in Zürich, aufgewachsen in der Eifel - und doch immer Weltbürger", heißt es in dem Gratulationsschreiben. Steinmeier hebt hervor, dass Adorf nicht nur in Deutschland, sondern auch im italienischen Kino und in Hollywood unvergessen sei: "Ob im deutschen Autorenfilm, im italienischen Kino oder in Hollywood: Überall waren Sie zu Hause - ohne sich je zu verlieren."

Steinmeier ehrt Adorf als "kraftvoll und geerdet"

Der Bundespräsident erinnert auch an die großen Namen, mit denen Adorf während seiner Karriere zusammenarbeitete: "Sie spielten an der Seite von Sophia Loren, Charles Bronson oder Jean-Paul Belmondo - und doch waren Sie immer unverkennbar Mario Adorf: kraftvoll, geerdet und voller Lebensweisheit." Steinmeier betont dabei die Haltung des Schauspielers, der stets klare Werte vertreten habe: "Sie haben Haltung bewahrt, wo andere still waren, und haben gezeigt, dass Größe nicht im Rampenlicht entsteht, sondern im Respekt vor der Kunst und dem Leben selbst."

Zum Schluss unterstreicht der Bundespräsident, welch bleibenden Eindruck Adorf beim Publikum hinterlassen hat: "Sie haben uns Zuschauer und Zuhörer zum Staunen gebracht, zum Lachen, zum Nachdenken - und manchmal auch zum Weinen. Sie haben uns gezeigt, wie stark, empfindsam und menschlich Schauspielkunst sein kann."

Mehr als 200 Film- und Fernsehrollen in über 60 Jahren

Mario Adorf machte sich in den 1950er Jahren einen Namen: Zunächst im Ensemble der Münchener Kammerspiele und schließlich mit seiner Durchbruchsrolle in "Nachts, wenn der Teufel kam" (1957). In den folgenden Jahrzehnten arbeitete er mit Regisseuren wie Volker Schlöndorff, Rainer Werner Fassbinder oder Margarethe von Trotta und entwickelte sich zu einem der vielseitigsten Charakterdarsteller Deutschlands. Auch das internationale Kino entdeckte ihn - in Italien und Frankreich ebenso wie in Hollywood. In insgesamt mehr als 200 Film- und Fernsehrollen ist Adorf im Laufe seiner über 60-jährigen Karriere geschlüpft.

Abseits der Bühne und Leinwand führte Adorf ein eher zurückgezogenes Privatleben, lebt seit einigen Jahren mit seiner zweiten Ehefrau Monique in Südfrankreich. Neben seiner Schauspielkarriere veröffentlichte er mehrere Bücher, darunter autobiografische Werke, und setzte sich immer wieder für gesellschaftliche Themen ein.

So blickt Mario Adorf auf seinen 95. Geburtstag

Wenige Tage vor seinem Geburtstag blickte Adorf kürzlich auch selbst auf sein bewegtes Leben zurück. Im Interview mit "Hörzu" beantwortete der Schauspieler Ende August die Frage, wie er sich mit seinen fast 95 Jahren fühle. Er "hätte nicht damit gerechnet, so alt zu werden", so Adorf. Er sei zugleich ganz mit sich "im Reinen" und habe "nicht das Gefühl, dass es noch viel aufzuarbeiten gäbe". Einer Rückkehr vor die Kamera blickt Adorf indes nicht entgegen. "Ich bin ohne jeden Ehrgeiz in dieser Richtung - und ohne jede Hoffnung", sagt er. Auch sei er sich nicht sicher, "ob ich es physisch überhaupt noch schaffe".

An der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises im vergangenen Herbst konnte Adorf krankheitsbedingt nicht teilnehmen. Zudem überrascht er mit nachdenklichen Worten zum Tod. "Die Erfahrung, die ich dieses Jahr gemacht habe, war schon sehr negativ", sagt er auf die Frage, ob er immer noch "keine Angst vor dem Sterben habe". Und weiter: "Es gab einen Punkt, an dem ich dachte: 'Das langt jetzt.' Da hätte ich eigentlich gerne losgelassen."

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