Brooke Shields: Der Star aus "Die blaue Lagune" wird 60

Ihre Karriere begann schon in der Kinderwiege, als Teenie wurde Brooke Shields zum Filmstar. Nun feiert die Schauspielerin ihren 60. Geburtstag.
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Brooke Shields bei einem Auftritt in New York.
Brooke Shields bei einem Auftritt in New York. © imago/ZUMA Press Wire / Photo Image Press

Brooke Shields (60) wurde schon als Kind ein Star, in einem Film, dessen Titel Bände spricht: "Pretty Baby". Davon ist auch in einem reiferen Alter immer noch die Rede, wenn es um die Schauspielerin geht. Am 31. Mai wird sie 60 Jahre alt.

Man kann nicht sagen, dass sie sich als Erwachsene zu einer ganz großen Schauspielerin entwickelt hat. Dafür war ihre Hypothek aus der Kinder- und Teenie-Zeit viel zu schwer. Immer noch präsent sind die Szenen als halbnackte bzw. nackte Naturschönheit mit Lockenmähne und buschigen Augenbrauen. Ihrem Publikum ist sie vor allem mit ihrer Rolle in "Die blaue Lagune" gegenwärtig. Es ist die Geschichte zweier Kinder, die auf einer tropischen Insel im Südpazifik stranden, allmählich erwachsen werden und ihre erste Liebe erleben. Da war Brooke Shields 14.

Der vier Jahre ältere männliche Hauptdarsteller Christopher Atkins (64) wird für seine Rolle für den Golden Globe nominiert, Shields bekommt für die ihre eine Goldene Himbeere als "schlechteste Schauspielerin".

Als Teenie zum Filmstar

Zu diesem Zeitpunkt ist sie schon eine Berühmtheit, denn bereits mit elf Jahren hatte sie die Hauptrolle in "Pretty Baby" des französischen Starregisseurs Louis Malle (1932-1995) bekommen. Sie spielt (an der Seite von Susan Sarandon) die Kinderprostituierte Violet, die in einem Bordell von New Orleans lebt.

Der Film, 1978 bei den Filmfestspielen von Cannes für die Goldene Palme nominiert, bekommt in den USA ebenfalls gute Kritiken, stößt aber auch auf massive Ablehnung. Die Klatschkolumnistin Rona Barrett bezeichnet ihn als "Kinderpornografie".

Später sagte Brooke Shields als Erwachsene in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" ("SZ"), es sei "nichts Schmieriges" daran gewesen, "weil der Film für mich wirklich nur wunderschön war", man habe ihn in Cannes gefeiert. "Ich dachte, wir kommen nach Amerika zurück und werden hier genauso gefeiert. Stattdessen beschimpften und beleidigten die Medien uns, es war schockierend, wie viel Wut mir entgegenschlug."

Da war sie in den Staaten bereits als "Million Dollar Baby" bekannt. Ihr Vater, der Geschäftsmann Francis Alexander Shields, hatte zwar ihre schwangere Mutter Teri Schmon, eine Schauspielerin, geheiratet, sich aber fünf Monate nach Brookes Geburt scheiden lassen und die kleine Familie verlassen. Die alleinerziehende Teri war der Überzeugung, dass ihre Tochter "das schönste Kind" sei, und sie ihr zu einer einzigartigen Karriere verhelfen werde.

Anfänge als Kindermodel

Bereits mit elf Monaten wurde Brooke für Ivory Soap fotografiert, danach arbeitete sie als Kindermodel für die Modelagentur von Eileen Ford. Die Honorare besserten die karge Haushaltskasse auf. Brookes Mutter bekam keine Alimente vom Vater und entwickelte das "unglaublich lukrative" Business mit ihrer Tochter weiter. "Wir stopften alles Geld in eine Dose zu Hause und dann fuhren wir davon in Urlaub. Wir konnten uns ein Apartment kaufen, ein Auto, schönen Schmuck, gut essen gehen", erinnert sich die Tochter in der "SZ".

Und: "Meine Mutter hat mich nie zu etwas gezwungen... Ich habe sie vergöttert. Alles, was sie sagte, klang für mich nach einer fantastischen Idee." 1977 schreibt das "New York Magazine": "Brooke ist zwölf. Sie posiert nackt. Teri ist ihre Mutter. Sie findet es toll."

1980 ist die 14-jährige Brooke Shields das jüngste Model aller Zeiten auf dem Cover der "Vogue". Im gleichen Jahr schlägt die Empörung über eine Werbung für Calvin Klein hohe Wellen - mit dem berühmt gewordenen Slogan: "Wollen Sie wissen, was zwischen mir und meinen Calvin Klein Jeans steht? Nichts." Brookes inzwischen alkoholkranke Mutter Teri wird als "Zuhälterin" beschimpft.

Mit 16 wird Brooke Shields Titelfigur des Nachrichtenmagazins "Time" und verdient 10.000 Dollar am Tag, sie gehört zur Society von New York City. Rein filmisch passiert danach nicht mehr allzu viel. 1989 spielt sie die Hauptrolle in dem Abenteurerfilm "Brenda Starr", der von der Kritik zerrissen wird und an der Kinokasse floppt. Gleich mehrfach wird ihr die Goldene Himbeere als schlechteste Darstellerin verliehen, 2000 wird sie sogar für den Preis als schlechteste Schauspielerin des Jahrhunderts nominiert. Dafür bekommt sie 1997 und 1998 Golden-Globe-Nominierungen für ihre Hauptrolle in der TV-Serie "Plötzlich Susan".

Studium an Elite-Uni

Mit 18 entsagt sie dem ganzen Star-Trubel - und geht studieren. An die Elite-Uni Princeton, drei Jahre später schließt sie mit Auszeichnung ihr Studium der französischen Literatur ab. Zu diesem Zeitpunkt datet sie Supermann-Darsteller Dean Cain (58).

Traumatisch war damals eine Erfahrung, von der Brooke Shields erst 35 Jahre später berichtet. Nach ihrer Uni-Zeit wurde sie von einem namentlich nicht genannten Mann aus dem Dunstkreis Hollywoods in einem Hotel vergewaltigt. Vor drei Jahren sagte sie dem Branchenmagazin "The Hollywood Reporter", sie habe sich dabei kaum gewehrt und sei wie erstarrt gewesen: "Ich habe einfach gedacht: 'Bleib am Leben und hau ab.'" Sie habe Jahre der Therapie benötigt, um überhaupt darüber sprechen zu können.

Womöglich hat dieses Ereignis ihr Verhältnis zu Männern entscheidend beeinflusst, denn Brooke Shields hat im Gegensatz zu Hollywood-Gepflogenheiten nur sehr wenige Lebenspartner. Eine Beziehung zu dem sieben Jahre älteren Popstar Michael Jackson (1958-2009), den sie mit 13 kennengelernt hatte, ist nicht über die platonische Phase hinaus gekommen, obwohl Jacko ihr mehrere Heiratsanträge gemacht hat. Sie blieben eng befreundet, Brooke hielt 2009 bei Jacksons Bestattung eine tränenreiche Trauerrede.

Sie heiratete Andre Agassi

1997 bis 1999 war sie mit dem US-Tennisstar Andre Agassi (55) verheiratet. "Bei Andre fühlte es sich gut an, sich kleiner als der andere zu fühlen, weil er so berühmt und die Nummer 1 in der Welt war", schreibt sie in ihrem Buch "Brooke Shields darf nicht alt werden - Gedanken zum Altern als Frau". Um dann festzustellen: "Meine Mutter war eine sehr kontrollierende Kraft in meinem Leben. Als ich meinen ersten Mann Andre Agassi heiratete, ging ich eine weitere kontrollierende Beziehung ein. Eine Zeit lang habe ich alles gemacht, was er wollte." 1999 lässt sie sich scheiden.

Nach Agassi lernt sie den TV-Autoren Chris Henchy kennen, den sie 2001 heiratet. Das Paar bekommt zwei Töchter - Rowan, geb. 2003, Grier geb. 2006 -, die Familie lebt in New York City.

Aus dem umstrittenen Teenie-Star ist eine respektable Schauspielerin geworden, die in TV-Serien und am Broadway - als Morticia Addams im Musical "The Addams Family" - spielt. Größeres Aufsehen erregte sie als kluge Autorin von drei Büchern, unter anderem hat sie sich in "There Was a Little Girl" mit ihrer Mutter, die 2010 gestorben ist, durchaus liebevoll beschäftigt. Und in "Down Came the Rain: My Journey Through Postpartum Depression" thematisiert sie ihre postnatale Depression nach der Geburt ihrer ersten Tochter Rowan: "Ich wollte nur verschwinden und sterben." In ihren dunkelsten Momenten habe sie gedacht, dass es ihr nie mehr besser gehen würde und ihre Tochter ohne sie "besser dran" wäre. Sie hat die Krankheit bis zur Geburt der zweiten Tochter überwunden.

"Ich weiß nicht, warum sie das in Ordnung fand"

Doch das Echo auf die Anfänge ihrer Karriere klingt für Brooke Shields, bei der während einer TV-Doku nachgewiesen wurde, dass sie väterlicherseits unter anderem eine Nachfahrin des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. (1638-1715) ist, immer noch nach. Bei einer Fernsehsendung wurde vor ihren Töchtern der Film "Pretty Baby" eingeblendet. "Hättest du uns das mit elf Jahren erlaubt?", fragte Rowan ihre Mutter. Die antwortete spontan: "Nein!" Und sagte über die eigene Mutter - und den eigenen Karrierestart: "Ich weiß nicht, warum sie das in Ordnung fand."

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