Brigitte Bardot ist tot: Verehrtes Sexsymbol, radikale Tierschützerin

Sie war das Gesicht des französischen Kinos und wandelte sich zur militanten Tierschützerin. Mit 39 beendete sie ihre Karriere, im Alter sorgte sie für politische Skandale. Brigitte Bardot lebte ein Leben ohne Kompromisse. Ein Rückblick auf den Mythos BB.
(ncz/spot) |
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Brigitte Bardot starb am 28. Dezember 2025 im Alter von 91 Jahren.
Brigitte Bardot starb am 28. Dezember 2025 im Alter von 91 Jahren. © imago images/WENN/NC1

Sie war das Gesicht des französischen Kinos der 1950er und 1960er Jahre und wandelte sich später zur militanten Kämpferin für Tierrechte. Brigitte Bardot ist tot. Die Filmikone starb am Sonntag, den 28. Dezember 2025, im Alter von 91 Jahren. Wie aus ihrem Umfeld bekannt wurde, hatte sich der Gesundheitszustand der Schauspielerin in den letzten Monaten verschlechtert, was mehrere Krankenhausaufenthalte erforderlich machte.

Zuletzt lebte Bardot zurückgezogen auf ihren Anwesen La Madrague und La Garrigue in Saint-Tropez, umgeben von ihrem vierten Ehemann Bernard d'Ormale (84) und zahlreichen Tieren.

Vom konservativen Haus zum Weltstar

Geboren am 28. September 1934 in Paris, wuchs Brigitte Anne-Marie Bardot in gutbürgerlichen Verhältnissen auf. Bereits mit 15 Jahren begann sie zu modeln und erschien auf dem Cover der "Elle". Dies öffnete ihr die Tür zur Filmwelt. Gegen anfängliche Widerstände ihrer Eltern heiratete sie mit 18 Jahren den Regieassistenten Roger Vadim (1928-2000).

Er war es, der sie 1956 in dem Film "Und immer lockt das Weib" ("Et Dieu... créa la femme") besetzte. Der Streifen sorgte für einen Skandal, machte Bardot jedoch über Nacht zum internationalen Sexsymbol. Mit ihrem ikonischen Schmollmund, den hochtoupierten Frisuren und einer Mischung aus kindlicher Naivität und offener Erotik prägte sie eine Ära. Trotz der Angebote aus Hollywood blieb sie dem europäischen Kino treu. Zu ihren bedeutendsten Filmen zählen "Die Verachtung" (1963) und die Komödie "Viva Maria!" (1965), für die sie mit dem Étoile de Cristal als beste Darstellerin ausgezeichnet wurde.

Turbulentes Privatleben

Ihr Privatleben sorgte ebenso für Schlagzeilen wie ihre Filme. Die Ehe mit Vadim scheiterte, nicht zuletzt wegen einer Affäre Bardots mit ihrem Filmpartner Jean-Louis Trintignant (1930-2022). 1959 heiratete sie Jacques Charrier, mit dem sie ihren einzigen Sohn Nicolas-Jacques (geboren 1960) bekam. Die Ehe wurde 1963 geschieden, das Sorgerecht erhielt der Vater.

Legendär wurde ihre Verbindung mit dem deutsch-schweizerischen Millionär und Playboy Gunter Sachs (1932-2011), den sie 1966 in Las Vegas ehelichte. Um ihr Herz zu erobern, ließ Sachs rote Rosen von einem Helikopter über ihrem Anwesen regnen. Doch auch diese Ehe hielt nur zwei Jahre.

Radikaler Schnitt und Tierschutz

1973, im Alter von nur 39 Jahren und nach rund 45 Filmen sowie 80 Chansons, beendete Bardot überraschend ihre Karriere. "Diese Brigitte Bardot, die da oben auf der Leinwand lebt, wird niemals sechzig sein", hatte sie einst prophezeit. Sie hielt Wort und widmete ihr Leben fortan dem Tierschutz.

1986 versteigerte sie einen Großteil ihres privaten Besitzes, darunter Juwelen, Kleider und Andenken an ihre Karriere, um die "Fondation Brigitte Bardot" zu gründen. Die Stiftung kämpft weltweit gegen Robbenjagd, Pferdefleischverzehr, grausame Schlachtmethoden und betreut heute Tausende Tiere.

Schattenseiten und Kontroversen

In ihren späteren Jahren sorgte Bardot auch durch politische Äußerungen für Aufsehen. Seit ihrer Hochzeit mit dem Industriellen Bernard d'Ormale im Jahr 1992, einem ehemaligen Berater des rechtsextremen Front National, sympathisierte sie offen mit der politischen Rechten Frankreichs. Sie unterstützte Marine Le Pen (57) und stand mehrfach wegen rassistischer Äußerungen vor Gericht. Zuletzt wurde sie 2021 zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt, nachdem sie die Bewohner der Insel La Réunion rassistisch beleidigt hatte. Zuvor hatte sie in einem Schreiben an den dortigen Präfekten gegen angebliche Tierquälerei auf der Insel protestiert.

Bardot selbst sah sich zunehmend entfremdet von der Menschheit. In einem Interview mit der "Welt" zu ihrer 2018 erschienenen Autobiografie erklärte sie: "Ich habe das Aussehen eines Menschen und die Seele eines Tieres." Bis zuletzt galt ihre ganze Leidenschaft den Vierbeinern, die sie oft als die besseren Wesen bezeichnete.

Brigitte Bardot hinterlässt ein komplexes Erbe: Das einer stilprägenden Filmlegende und einer kompromisslosen Tierschützerin, deren späte Jahre jedoch von gesellschaftspolitischen Kontroversen überschattet wurden.

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