Bono wird 65: Der singende Weltverbesserer

U2-Frontmann Bono verkörpert das gute Gewissen des Rock'n'Roll. Am heutigen 10. Mai feiert der irische Superstar seinen 65. Geburtstag.
von  (tj/spot)
Setzt seine Prominenz unermüdlich für wohltätige Zwecke ein: U2-Sänger Bono.
Setzt seine Prominenz unermüdlich für wohltätige Zwecke ein: U2-Sänger Bono. © imago/Future Image / Dave Bedrosian

Seit fast 50 Jahren erhebt Bono (65), Sänger der legendären Rockband U2 und gläubiger Christ, seine prominente Stimme immer wieder mit einigem Pathos für das Gute in der Welt - und polarisiert dabei wie kaum eine andere lebende Musik-Ikone.

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Paul David Hewson, wie der am 10. Mai 1960 in Dublin geborene Weltstar mit bürgerlichem Namen heißt, ist ein großer Freund der Beständigkeit. Bereits seit 1976 spielt er mit seinen einstigen Schulkameraden, dem Gitarristen The Edge (David Howell Evans), dem Bassisten Adam Clayton und dem Schlagzeuger Larry Mullen junior, in derselben Band.

Auch mit seiner Ehefrau Alison Hewson ist der Musiker bereits seit Jahrzehnten glücklich und treu liiert - bereits im zarten Alter von 13 Jahren lernte er sie in der Schule kennen und führte sie 1982 vor den Traualtar. Nur wenig später führte er seine Band U2 auf einen ersten Karriere-Höhepunkt, dem in schöner Zuverlässigkeit bis heute zahllose weitere folgen sollten.

Durchbruch mit "The Joshua Tree"

Mit dem dritten Studioalbum "War" und den darauf enthaltenen politisch aufgeladenen Hits "New Year's Day" und "Sunday, Bloody Sunday" gelang den zielstrebigen Rockern im Jahr 1983 auch in den US-amerikanischen Charts der große Durchbruch. Das 1987 erschienene Album "The Joshua Tree" mit den Single-Auskopplungen "With or Without You" und "I Still Haven't Found What I'm Looking For" machte die Bandmitglieder endgültig zu Weltstars.

Zu dieser Zeit hatten U2 sich nicht nur durch ihre Musik einen Namen gemacht, sondern auch durch ihr massives Engagement für eine bessere und gerechtere Welt, bei dem der Sänger Bono eine wesentliche Rolle spielte. Einen ersten Meilenstein in dieser Hinsicht stellte die Teilnahme an dem von Bob Geldof organisierten Wohltätigkeitskonzert "Live Aid" im Jahr 1985 dar.

Prominenter Akteur der Weltverbesserungs-Szene

In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich der Sänger zu einer der prominentesten Figuren der internationalen Weltverbesserungs-Szene und nutzte seinen Einfluss vor allem für den Kampf gegen AIDS und Armut, sowie für Schuldenerlass in Entwicklungsländern. So gründete er 2002 zusammen mit dem Microsoft-Milliardär Bill Gates die Organisation "Debt, AIDS, Trade in Afrika" (DATA), die sich für Schuldenerlass, Freihandel und die Bekämpfung von AIDS auf dem Kontinent einsetzt. Für sein soziales Engagement wurde Bono mittlerweile zweimal für den Friedensnobelpreis nominiert.

Seit den 1980ern hat er in seiner Rolle als unermüdlicher Aktivist viele Mächtige dieser Welt getroffen und unzählige Hände geschüttelt. Neben politischen Persönlichkeiten wie Bill Clinton, George Bush, Nelson Mandela oder Angela Merkel empfingen ihn zudem die beiden Päpste Johannes Paul II. und der kürzlich verstorbene Franziskus zum Gespräch.

Lob und Spott für sein soziales Engagement

Sein Einsatz für eine gerechtere Welt brachte Bono allerdings nicht nur Anerkennung, sondern auch viel Kritik und Spott ein. Seine Kritiker werfen dem Musiker, dessen aktuelles Privatvermögen auf rund 700 Millionen Dollar geschätzt wird, mangelnde Glaubwürdigkeit und messianische Selbstverliebtheit vor. Dem "Irish Independent" zufolge soll selbst sein Kollege Mick Jagger einst liebevoll über ihn gelästert haben: "Er ist ein Dichter, ein Philosoph. Und ich glaube, ich habe ihn letzte Nacht übers Wasser gehen sehen."

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