"Bin nervös": Strafprozess gegen Sean "Diddy" Combs ist gestartet

Unter großem öffentlichem Interesse ist am Montag der Strafprozess gegen den gefallenen Hip-Hop-Mogul Sean "Diddy" Combs (55) in New York gestartet. Während der Sitzung im Gerichtssaal gab der 55-Jährige laut "NBC News" vor Richter Arun Subramanian (46) zu, dass er zum Prozess-Auftakt "nervös" sei.
Mit dem Termin am Montag hat im Gerichtssaal in Manhattan die Auswahl der Jury-Mitglieder begonnen, die Eröffnungsplädoyers sind schließlich für den 12. Mai angesetzt. Laut "NBC News" hatten sich für die Geschworenenauswahl knapp drei Dutzend New Yorker im Gerichtssaal versammelt. Dort wurden sie befragt, was sie über den Fall rund um Sean "Diddy" Combs wissen.
Prozess beginnt mit der Jury-Auswahl
Ihnen wurde dabei eine Liste mit mehr als 100 Orten und Personen - unter anderem mit prominenten Namen wie Michael B. Jordan (38), Mike Myers (61) oder Kanye West (47) - vorgelegt, die während des Prozesses auftauchen könnten. Die angehenden Geschworenen mussten beantworten, ob sie eine dieser Personen kennen, um zu prüfen, ob sie unparteiisch urteilen können. Diese Liste enthielt auch die Namen der Frauen, die in der Vergangenheit Zivilklagen gegen Combs eingereicht haben - darunter unter anderem seiner Ex-Freundin Cassie Ventura (38) und Sängerin Dawn Richard (41), die von 2009 bis 2012 Teil seiner Hip-Hop-Gruppe war.
Viele Fragen drehten sich auch um ein Video aus dem Jahr 2016, das Combs dabei zeigt, wie er seine Ex-Partnerin in einem Hotelflur in Los Angeles angreift. Das Video war letztes Jahr von CNN veröffentlicht worden. Das Verteidigungsteam des Rappers hatte im Vorfeld versucht, das Video als Beweismittel auszuschließen.
Am Ende des Prozesses sollen zwölf Geschworene darüber entscheiden, ob der Hip-Hop-Mogul seine Macht und seinen Einfluss ausgenutzt hat, um über einen Zeitraum von 20 Jahren Frauen sexuell auszubeuten, wie es in der Anklage der Staatsanwaltschaft in fünf Punkten heißt.
Sean "Diddy" Combs plädiert auf "nicht schuldig"
Combs sitzt deswegen seit Mitte September 2024 in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 55-Jährigen unter anderem Sexhandel, organisierte Kriminalität und andere Vergehen vor. Im Mittelpunkt steht der Vorwurf, Combs habe Frauen - darunter seine ehemalige Freundin Ventura - gezwungen, unter Drogen an sexuellen Begegnungen mit männlichen Sexarbeitern teilzunehmen, die Combs als "Freak Offs" inszenierte und filmte. Combs bestreitet alle Vorwürfe und plädiert auf "nicht schuldig".
Am ersten Tag der Geschworenenauswahl erschien der Rapper in einem schwarzen Pullover mit Rundhalsausschnitt, darunter ein weißes Hemd mit Kragen sowie einer anthrazitfarbenen Hose. Combs hatte vorab von Richter Subramanian die Erlaubnis bekommen, eigene Kleidung tragen zu dürfen. Bei seiner Ankunft im Gerichtssaal habe er seine Anwaltsteam bestehend aus Marc Agnofilo und Teny Geragos umarmt und ihnen die Hand geschüttelt.
Im Verlauf des Tages habe Combs während der Befragungen mit Nicken oder Kopfschütteln immer wieder entweder Zustimmung oder Missbilligung ausgedrückt. Als seine Verteidiger um eine kurze Toilettenpause baten, gab der Angeklagte im Gespräch mit Richter Submramanian zu, nachdem dieser die Pause zuerst nach hinten verschieben wollte: "Es tut mir leid, Euer Ehren, ich bin heute ein wenig nervös."
Der Prozess ist auf eine Dauer von etwa acht Wochen angesetzt.