Bayern in Berlin
So familiär geht’s nur beim weißblauen Empfang zu. Wer dabei ist, warum es keine Gedenkminute für Dana Vavróvá gibt – und wie Zellweger zickt
Bitte nicht erschrecken: Das Fest beginnt um 11 Uhr morgens, es gibt keinen Champagner, noch nicht mal einen roten Teppich – und trotzdem ist es für die meisten DAS Highlight der Berlinale.
Sind die Promis verrückt geworden?
Nein, nur auf den Geschmack gekommen: 80 Kilo Weißwurst, kübelweise Sauerkraut, literweise Weißbier - Bayern in Berlin!
Gemütliches
Selbst für die Nordlichter ist es das Schmankerl-Schlaraffenland. Gemütlichkeit in der hektischen Hauptstadt – dafür sorgt der FilmFernsehFonds Bayern und lockt traditionell in die Bayerische Vertretung. Diesmal droht der Empfang aus allen Wänden zu platzen. Warum der Run? SPIO-Präsident Steffen Kuchenreuther zur AZ: „Die familiäre Stimmung! Nirgendwo ist es so gemütlich, Geschäfte zu machen.“ Florian Gallenberger ergänzt: „Ein bisschen ist es hier wie in München.“ Sony-Chef Martin Bachmann hat extra nicht vorher gefrühstückt: „Was freu ich mich auf die Weißwürste!“ Andreas Lechner schnappt sich gleich ein Weißbier: „Ein besseres gibt es in ganz Berlin nicht. Herrlich!“
Offenbarungen
Herrlich ehrlich ist Top-Schauspieler Michael Mendl, der zur AZ sagt: „Ich muss mich für meinen Mundgeruch entschuldigen, ich hab etwas zu viel Wodka getrunken.“ Hoppla, wann denn? Mendl: „Na, heute Morgen – auf der Sat1-Party.“ Gegen sein „Eau de Wodka“ kommt selbst der Weißwurst-Geruch kaum an. Berlinale, wa.
Wie halten die Promis den Film- und Feier-Marathon eigentlich aus?
Constantin-Chef Oliver Berben zur AZ: „Ist alles gar nicht so schlimm, wie man denkt. Die meisten Termine sind tagsüber und die viele Arbeit macht ja auch viel Spaß.“
FFFBayern-Boss Klaus Schaefer: „Ich jogge jeden zweiten Morgen eine Dreiviertelstunde.“
Zum Nachdenken
Zwischen Filmfest-Kondition und Gaudi gibt es beim Bayern-Treff auch ernste Momente. Der Tod von Sepp Vilsmaiers Frau Dana Vávrová
(† 41) geht vielen Gästen sehr nahe. Organisator Lothar Just kannte sie sehr gut, sagt zur AZ: „Es ist unfassbar traurig. Dana war so ein lebensfroher, beliebter, herzensguter Mensch, sie war immer fröhlich. Wenn ich nur daran denke, dass sie so früh gestorben ist, bekomme ich einen Kloß im Hals.“
Eine Gedenkminute für die Schauspielerin war trotzdem kein Thema. „Das hätte der Sepp niemals gewollt.“ Zur Beerdigung im allerkleinsten Familienkreis (siehe rechts oben) werden ihre engen Freunde deshalb nicht gehen, sondern nur Kränze schicken.
Hollywood-eskes
Einen Tulpenstrauß erhält währenddessen Renée Zellweger bei ihrer Berlin-Ankunft. Der „Briget Jones“-Star stellt „My One And Only“ vor – und vorab den neuesten Allüren-Trend made in Hollywood. Renée legt nicht etwa nur Wert auf einen eigenen Visagisten oder Koch. Sie hat sogar ihren eigenen Fahrer einfliegen lassen.
Weitaus unkomplizierter zeigen sich dagegen Demi Moore und Ehemann Ashton Kutcher. Das Star-Paar lässt alle WWWelt an seinem Berlin-Trip teilhaben. Jeden Schritt auf dem roten Teppich, jeden Schnappschuss beim Shopping stellen sie auf ihre Twitter-Seiten im Internet (www.twitter.com/mrskutcher oder www.twitter.com. Die beiden logieren in der Präsidentensuite vom Adlon, da, wo einst Michael Jackson sein jüngstes Kind aus dem Fenster hielt und für Riesen-Wirbel sorgte. Jetzt sorgen Demi und Ashton für Wirbel: „Ich geh mal los und besorg ein Baby“, albert Kutcher noch im Internet. Und tatsächlich: Das Paar dreht ein Video, stellt die Jackson-Szene mit einer Plastikpuppe nach – mit dem Unterschied, dass das Baby aus dem Fenster fällt. Very frech!
Kimberly Hoppe
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