Asterix-Vater Albert Uderzo: "Der Abschied tut weh"
Nicht nur Kinder freuen sich seit Jahrzehnten über jeden neuen Band von Asterix und Obelix. In wenigen Tagen erscheint der 35. Teil der Reihe. Erstmals stammt er nicht aus der Feder von Albert Uderzo. In einem Interview spricht der Franzose nun über seinen Abschied.
Asterix und Obelix gehen mal wieder auf Reisen: Am 24. Oktober erscheint das insgesamt 35. Abenteuer, "Asterix bei den Pikten". Erstmals in der über 50-jährigen Erfolgsgeschichte hat Albert Uderzo (86), der Schöpfer, Zeichner und Mitautor der Asterix-Abenteuer, nicht selbst den Pinsel geschwungen. Er hat das Schicksal des kleinen Galliers und seines unbeugsamen Dorfes einem neues Autorenteam anvertraut. "Ich bin jetzt 86 Jahre alt, das ist ein gutes Alter zum Aufhören. Ich hatte schon lange Probleme mit meiner Hand, konnte nicht mehr zeichnen", sagt Uderzo in einem Interview mit der "Welt am Sonntag".
Am 24. Oktober erscheint das 35. Abenteuer von Asterix und Obelix - hier vorbestellen
Zwar bedauere er seine Entscheidung nicht, trotzdem tue der Abschied immer noch weh. "Ich muss gestehen, dass ich Probleme hatte, mich auf diese Übergabe einzulassen", sagt er. "Ich bin der Vater und muss mein Kind in die Hände von neuen Eigentümern übergeben." Die "Adoptiveltern" sind der in Frankreich angesehene Autor Jean-Yves Ferri und der erfahrene Zeichner Didier Conrad. "Ich vertraue ihnen inzwischen", sagt Uderzo, der es sich trotzdem nicht nehmen lässt, die Arbeit seiner Nachfolger zu überwachen. "Am Anfang musste ich schon ab und zu kritisieren, hier und da Nachbesserungen anregen."
1959 hatte Uderzo gemeinsam mit René Goscinny (1926-1977) die Figur des Asterix geschaffen. Nach Goscinnys Tod 1977 führte Uderzo die Comic-Reihe alleine weiter, nun zusätzlich als Autor, was bei vielen Fans zunächst nicht gut ankam. Er gibt zu: "Ich weiß, dass ich nicht Renés Talent als Geschichtenerzähler habe, aber ich wusste dennoch, wie die Asterix-Geschichten funktionieren." Deshalb werde er dem neuen Team auch künftig als Kontrollinstanz über die Schulter blicken.