ARD und ZDF wollten "Im Westen nichts Neues" nicht produzieren

Regisseur Edward Berger hat "Im Westen nichts Neues" der ARD und dem ZDF angeboten - jedoch ohne Erfolg. Er kritisiert die öffentlich-rechtlichen Sender scharf mit der Begründung, dass sie kein Interesse daran hätten, innovative und radikale Filme in die Welt zu tragen.
(eee/spot) |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
"Im Westen nichts Neues" hat dieses Jahr vier Oscars abgeräumt.
"Im Westen nichts Neues" hat dieses Jahr vier Oscars abgeräumt. © Reiner Bajo/Netflix

Der "Im Westen nichts Neues"-Regisseur Edward Berger (53) hat die öffentlich-rechtlichen Sender scharf kritisiert. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" hat der Filmemacher verraten, dass er sein mit vier Oscars ausgezeichnetes Kriegsdrama auch ARD und ZDF angeboten habe - jedoch erfolglos. "Es ist nicht so, dass ich nicht gewollt hätte. Wir haben mit beiden öffentlich-rechtlichen Sendern gesprochen", erklärte Berger.

Anzeige für den Anbieter Glomex über den Consent-Anbieter verweigert

Demnach habe es sogar Angebote zur Finanzierung des Projekts gegeben, die allerdings zu niedrig ausgefallen seien. "Am Ende war dieser Film nur auf die Weise zu realisieren, wie wir ihn gemacht haben" und der Streamingdienst Netflix, der am Ende für die Produktion verantwortlich war, habe "inhaltlich viel weniger Einfluss genommen", sagte Berger weiter.

"Ein Riesenskandal" für Regisseur Edward Berger

Für den 53-Jährigen sei das "ein Riesenskandal". Von ARD und ZDF sei das verantwortungslos gegenüber dem Kino. "Bei den Öffentlich-Rechtlichen besteht die Kinoförderung darin, Talente heranzuziehen, damit sie später für sie das Programm beliefern. Das ist das einzige Ziel."

"Innovative und radikale Filme aus Deutschland in die Welt zu tragen", sei für die Sender nicht von Interesse, "denn derartige Filme laufen nicht um 20:15 Uhr". Der Filmemacher könne selbst inzwischen einige Regisseurinnen und Regisseure nennen, für die "ein deutscher Sender die letzte Option" als Produktionspartner sei.

Die Sender würden damit ein Kino fördern, dass "international hinterherhinkt", so Berger. "Fernsehsender und Filmförderung setzen mir persönlich zu sehr auf das Bewährte. Unbewusst beeinflusst das auch die Filmemacher. Wer drei mutige Filme nicht finanziert bekommt, der wird beim vierten automatisch gefälliger." Und das gelte seiner Meinung nach besonders für ARD und ZDF: "Am stärksten drücken sich die öffentlich-rechtlichen Sender vor ihrer Verantwortung. Sie arbeiten mit öffentlichen Geldern, unterstützen aber keine Kinofilme mehr."

"Im Westen nichts Neues" war dieses Jahr in neun Kategorien für einen Oscar nominiert und wurde vier Mal ausgezeichnet: für "Bester internationaler Film", "Beste Kamera", "Bestes Szenenbild" und "Beste Filmmusik".

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Agentur spot on news. Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.