"Apfelstrudel-Alibi": Wer hat die Patentochter auf dem Gewissen?
Zwei lange Jahre mussten die Fans auf neuen Lesestoff warten - doch die Geduld wird belohnt. Am 16. Oktober erscheint mit "Apfelstrudel-Alibi" der 13. Band der Kultreihe um den bayerischen Dorfpolizisten Franz Eberhofer. Bestsellerautorin Rita Falk (61) lässt ihre Leser wieder eintauchen in das unnachahmliche Universum zwischen Leberkässemmeln, skurrilen Ermittlungen und deftigen Dialogen. spot on news durfte den Kriminalroman vorab lesen.
Diesmal hat es Franz Eberhofer gleich doppelt schwer: Seine Freundin Susi ist frischgebackene Bürgermeisterin und hat plötzlich weder Zeit noch Nerven für das Familienleben rund um den gemütlichen Dorfpolizisten. Statt entspannter Abende auf der Couch des Mehrgenerationenhofes gibt es jetzt Termine, Meetings und repräsentative Pflichten. Fitnessstudio, Yoga, Joggen - Susi ist ständig unterwegs. Und Franz kann mit dieser "Karriere-Tusse" so gar nichts anfangen. In typischer Eberhofer-Manier gaukelt er einen täglichen "Ausdauerlauf" vor - den nötigen Schweiß holt er sich über den Wurstkessel gebeugt bei seinem Kumpel, dem Metzger Simmerl.
Ein Todesfall in den Dolomiten
Doch Franz hat keine Zeit für Beziehungskrisen. Richter Moratschek bittet ihn um Hilfe in einem mysteriösen Fall: Seine Patentochter Letitia, "Leddi" genannt, ist in den Flitterwochen in Südtirol tödlich verunglückt - angeblich ein Unfall beim Wandern in den Dolomiten. Doch Moratschek glaubt nicht an einen Unfall. Die junge Apothekerin war unsportlich und hätte niemals freiwillig eine Bergwanderung unternommen.
Der Verdacht des Richters fällt auf Letitias Ehemann Michael Schönberger, genannt "der schöne Mike", der mit seinem Bruder Markus den Campingplatz Isarflimmern zwischen Landshut und Freising betreibt. Letitias verstorbene Eltern hatten ihr mehrere Mietshäuser in Augsburg und München hinterlassen. Obwohl die italienische Polizei den Fall bereits als Unfall abgeschlossen hat, ist Moratschek überzeugt: Hier stimmt etwas nicht. Der Verdacht: Hat Mike seine frischgebackene Ehefrau vom Berg gestoßen, um an ihr Vermögen zu kommen?
Rudi ermittelt inkognito
Franz Eberhofer holt sich Verstärkung: Seinen alten Freund, Privatdetektiv Rudi Birkenberger. Der ist gerade so pleite, dass er seine Miete nicht zahlen kann - "und heute ist der Zwanzigste. Was heißen will, dass in zehn Tagen bereits die nächste fällig ist". Außer Toastbrot und Erdnussbutter hat er nichts mehr im Haus. Auch dank der Aussicht auf eine kleine Finanzspritze lässt er sich schnell für den Fall begeistern. Während Franz in die Dolomiten aufbricht, um den Spuren des vermeintlichen Mordopfers zu folgen, ermittelt Rudi inkognito auf dem Campingplatz des Hauptverdächtigen.
Rita Falk bleibt sich treu und serviert ihren Lesern die gewohnte Mischung aus bayerischem Charme, skurrilen Figuren und einer Portion Krimi. Besonders gelungen: Die typischen Dialoge zwischen Franz und seiner Umwelt, bei denen man die Protagonisten der überaus beliebten Romanverfilmungen - Sebastian Bezzel (54), Simon Schwarz (54), Lisa Maria Potthoff (47) und Co. - sofort vor Augen hat.
Kleine und große Veränderungen im Eberhofer-Kosmos
Soweit, so vertraut. Doch nicht alles bleibt beim Alten. Sein kiffender Vater, der das Haus in eine Marihuana-Plantage verwandelt hat. "Er baut seit ich denken kann Cannabis an. Früher heimlich in einer verborgenen Ecke des Gartens, seit der Gesetzesänderung rotzfrech mitten im Wohnhaus [...] Inzwischen ist alles so dermaßen zugewuchert, dass sich praktisch die Fenster im Höchstfall nur noch erahnen lassen", beschreibt Ich-Erzähler Eberhofer.
Weitaus emotionaler beschreibt er, was aus seinem geliebten Saustall, seiner langjährigen Bleibe neben dem Wohnhaus, geworden ist. "Ich glaub, mir hat noch nie was so gefehlt, wie es mein Saustall tut. Inzwischen hat ihn meine Nichte geerbt. Oder besser: Die Sushi hat sich den Saustall unter den Nagel gerissen.", erzählt er über die Teenager-Tochter seines Bruders Leopold, die eigentlich Uschi heißt.
Und auch der Eberhofer-Sohn Paulchen ist inzwischen neun und höchst ungewöhnlich. Nicht nur, dass er "ganz toll [...] den Schwan tanzt [...] mit Spagat am Ende", wie Rudi bewundernd erzählt. Auch verschwindet er zu folgendem Termin: "Ich hab gleich eine Sudoku-Meisterschaft. Online. Um elf geht's los. Haltet mir die Daumen." Paulchen gewinnt, doch als seine Eltern sagen, dass er stolz darauf sein kann, antwortet er: "Wieso sollte ich darauf stolz sein? Ich kann das einfach. So wie du [Eberhofer] ein- und ausatmen und Bier trinken kannst. Man kann doch nur stolz sein auf etwas, das man nicht gut kann, wo man sich anstrengen oder überwinden muss."
Apropos Familie: Die Oma braucht jetzt einen Treppenlift. Und weil alle zusammen mit dem Haushalt nicht mehr hinterherkommen, gesellt sich Nathalie hinzu. "Ich bin die Nathalie. Und ab heute bin ich die Haushaltshilfe bei den Eberhofers. Die Perle sozusagen", stellt sie sich dem begeisterten Rudi vor.
Eberhofers Erfolgsgeschichte
Die Eberhofer-Reihe ist seit dem Debüt "Winterkartoffelknödel" 2010 eine echte Erfolgsgeschichte. Zwischen 2010 und 2023 erschienen zwölf Bände - alle mit kulinarisch angehauchten Titeln wie "Dampfnudelblues", "Grießnockerlaffäre" oder "Leberkäsjunkie". Neun der Bücher wurden bereits verfilmt, der zehnte Film "Steckerlfischfiasko" soll im Sommer 2026 in die Kinos kommen.
Rita Falk, 1964 in Oberammergau geboren, ist ihrer bayerischen Heimat bis heute treu geblieben. 2023 erhielt sie den Bayerischen Verdienstorden für das "augenzwinkernde und gleichzeitig liebevolle Porträt ihrer bayerischen Heimat" in den beliebten Eberhofer-Krimis. Mit "Apfelstrudel-Alibi" beweist sie einmal mehr: Franz Eberhofer ist und bleibt Kult - weit über die Grenzen Bayerns hinaus.
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