Anna Netrebko: Kampf gegen Russophobie und keine Putin-Distanz

Die russische Star-Sopranistin Anna Netrebko will wieder in Deutschland singen. Sie steht wegen ihrer zögerlichen Haltung zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine in der Kritik. "Ich sehe meine Aufgabe darin, gegen jegliche Russophobie anzukämpfen."
von  AZ
Anna Netrebko
Anna Netrebko © BrauerPhotos

In der Wochenzeitung "Zeit" spricht die russische Starsopranistin Anna Netrebko (50) darüber, dass auch sie nach der russischen Invasion in die Ukraine "schockiert" gewesen sei. Im Gegensatz zum Kreml-Sprech bezeichnet die 50-Jährige die Invasion auch als "Krieg". 

Anna Netrebko lobt Putins Engagement im Kultur-Bereich

Doch noch immer geht die Russin nicht auf Distanz zu Wladimir Putin. "Ich liebe mein Land, meine Kultur, die Menschen. Ich finde es nicht richtig, was dort jetzt gerade passiert, aber ich bleibe eine Russin" und Putin sei nun mal der Präsident Russlands. Netrebko lobt, dass sich die Kultur-Branche in Russland in den vergangenen zwei Jahrzehnten toll entwickelt habe. Das künstlerische Niveau sowie die ökonomischen Bedingungen seien unter Putin besser geworden, meint die 50-Jährige.

War Netrebko 2018 (k)eine Putin-Unterstützerin?

Anna Netrebko dementiert, bei vergangenen politischen Kampagnen mitgewirkt zu haben.  Dennoch stand ihr Name im Jahr 2018 auf einer Liste mit prominenten Persönlichkeiten, die Putin bei der Wahl unterstützten. "2012 habe ich Putin gewählt, und ich habe im Vorfeld daraus auch kein Geheimnis gemacht. Ich dachte damals auch, er sei gut für die Kunst in Russland. Aber 2018 wusste ich gar nichts davon, dass mein Name auf der Liste stand.“ 

Anna Netrebko will "gegen jegliche Russophobie" ankämpfen

Ihre aktuelle Aufgabe sieht Anna Netrebko darin, bei ihren Auftritten und Konzerten "gegen jegliche Russophobie anzukämpfen", auch wenn man in Russland denke, dass sie ihre Heimat verraten habe.

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