Angelina Jolie besorgt: "Ich erkenne mein Land nicht mehr"

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Angelina Jolie (50) hat sich beim Internationalen Filmfestival im spanischen San Sebastián politisch geäußert. Die Oscarpreisträgerin zeigte sich tief beunruhigt über die Entwicklungen in ihrer Heimat und fand deutliche Worte für ihre Sorgen.
Auf die Frage, was sie als Künstlerin und Amerikanerin fürchte, suchte die 50-Jährige laut "Variety" bei einer Pressekonferenz sichtlich nach Worten. Nach einer längeren Pause erklärte sie: "Ich liebe mein Land, aber momentan erkenne ich es nicht wieder." Die Schauspielerin betonte ihre internationale Lebensweise und warnte eindringlich vor gesellschaftlichen Spaltungen.
"Alles, was persönliche Ausdrucksformen und Freiheiten einschränkt oder spaltet, halte ich für sehr gefährlich", betonte Jolie. Die Mutter von sechs Kindern unterstrich die Gefahr der aktuellen Lage: "Die Zeiten sind so ernst, dass wir vorsichtig sein müssen, nichts Leichtfertiges zu sagen. Wir durchleben sehr schwere Zeiten gemeinsam."
Ihre Aussagen stehen in zeitlichem Zusammenhang mit jüngsten Ereignissen in der amerikanischen Medienlandschaft. Disneys Sender ABC hatte die beliebte Late-Night-Show von Jimmy Kimmel (57) nach kontroversen Äußerungen vorübergehend aus dem Programm genommen.
Persönliche Verbindung zur Filmrolle
In San Sebastián stellte Jolie, die am Sonntag auf dem roten Teppich in einem eleganten Samtkleid in Schwarz mit tiefem Ausschnitt glänzte, den Film "Couture" vor, in dem sie eine amerikanische Filmemacherin mit Brustkrebs verkörpert. Die Parallelen zu ihrem eigenen Leben sind nicht von der Hand zu weisen - vor rund zehn Jahren unterzog sich Jolie einer präventiven Brustamputation, nachdem ein Gentest ihr erhöhtes Krebsrisiko aufgezeigt hatte.
"Ich verlor meine Mutter und Großmutter sehr jung, deshalb entschied ich mich vor etwa einem Jahrzehnt für diesen Schritt", erklärte die Schauspielerin. Sie betonte jedoch, dass jede Frau ihre eigenen Entscheidungen treffen müsse: "Ich bereue es nicht, aber es ist wichtig, die Wahl zu haben."
Besonders bewegend wurde es, als ein Zuschauer Jolie für ihr Engagement für Palästina dankte. Die Aktivistin kämpfte zudem sichtlich mit den Tränen, als sie über die Halskette sprach, die sie im Film trägt - ein Andenken an ihre verstorbene Mutter Marcheline Bertrand (1950-2007), die gegen Brustkrebs und Eierstockkrebs kämpfte. "Es ist sehr schwer, über meine Mutter zu sprechen", sagte sie mit brüchiger Stimme. "Ich habe viel an sie gedacht. Ich glaube, jeder in diesem Raum hat schon einmal in einem Krankenhauszimmer gesessen. Während der Dreharbeiten habe ich an diese Momente gedacht und mir gewünscht, dass meine Mutter diese Gemeinschaft gehabt hätte. Ich wünschte, sie hätte so offen sprechen können wie ich und die Leute würden so freundlich reagieren wie Sie."
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