Andreas Gabalier: Emotionale Worte über Schwester Elisabeth (†19)

Andreas Gabalier hat ein neues Album auf den Markt gebracht – und erinnert im Zuge der Veröffentlichung an die große Tragödie, die sich Mitte der Nullerjahre in seiner Familie zugetragen hat.
Andreas Gabalier: Schwester verkraftete Tod des Vaters nicht
Andreas Gabaliers Vater Wilhelm (†53) nahm sich 2006 das Leben. Er übergoss sich vor dem Haus in Graz mit Benzin und verbrannte. Und auch Gabaliers Schwester Elisabeth (†19) setzte ihrem Leben auf gleiche Weise zwei Jahre später ein Ende. Sie verkraftete den Verlust ihres Vaters nicht, erzählte der Musiker einmal. Sie erkrankte an Depressionen.
Noch 16 Jahre später kann Andreas Gabalier vieles nicht verstehen. "So eine Tragödie überwindet man nie. Warum der Papa das damals gemacht hat, ich weiß es bis heute nicht. Ich weiß aber, dass ich ihn und auch Elisabeth irgendwann da oben wiedersehe", sagt der 37-Jährige zu "Bild". Auch heute falle es ihm schwer, Familienfotos aus glücklichen Tagen anzusehen, "ohne dass mir das Herz wehtut".
Vater von Andreas Gabalier: Wilhelm starb mit 53 Jahren
Der Zeitschrift "Freizeitwoche" erklärte Andreas Gabalier einmal, dass er Vater Wilhelm für den Suizid seiner Schwester verantwortlich machte. "Da gebe ich ihm auch auf gewisse Weise die Schuld am Tod meiner kleinen Schwester." Und weiter: "Selbstmord ist für mich keine Lösung, wenn man vier Kinder zu Hause hat. Das ist einfach das Allerletzte, das verurteile ich."
Der Tod seiner kleinen, geliebten Schwester veränderte Gabaliers Leben grundlegend. Die Musik half ihm, Elisabeths Tod zu verarbeiten. "Ohne ihren Tod wäre ich nie Musiker geworden", sagte er einmal. In seinem Garten stehe deshalb ein kleines Holzkreuz, das er für sie aufgestellt hat. "Hier komme ich zur Ruhe und tanke Kraft."
Anmerkung der Redaktion: In der Regel berichtet die AZ nicht über Selbsttötungen – es sei denn, die Tat erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Suizidgedanken sind häufig eine Folge psychischer Erkrankungen. Letztere können mit professioneller Hilfe gelindert und geheilt werden. Wer Hilfe sucht, auch als Angehöriger, findet sie bei der Telefonseelsorge: 0800–111 0 111 und 0800–111 0 222. Die Berater sind rund um die Uhr erreichbar, jeder Anruf ist kostenlos.