Andreas Gabalier beschwert sich nach Kritik: "Für wie beschränkt wird man gehalten?"

Audio von Carbonatix
Andreas Gabalier (40) stand in den vergangenen Jahren sehr oft in der Kritik. Der wohl krasseste Vorwurf: sein Album-Cover "Volks-Rock'n'Roller" (2011) erinnere an ein Hakenkreuz. Auch wurden ihm Verbindungen zur österreichischen rechtspopulistischen FPÖ sowie homophobe und frauenfeindliche Tendenzen vorgeworfen. Bislang hielt sich der Musiker mit Reaktionen auf die Vorwürfe weitestgehend zurück. Im Interview bezieht er jetzt Stellung.
Darum erachtet Andreas Gabalier Kritik als nicht gerechtfertigt
Andreas Gabalier wurde Teil eines Podcast-Projekts des Bayerischen Rundfunks. In "Gabalier – Hinter der Lederhose" geht der Österreicher auf sämtliche Kritikpunkte gegen ihn ein. Der AZ sagt Gabalier: "Es war für mich klar, dass ich selbst auch was dazu sage." Er habe die Anfrage für den Podcast also gern angenommen und die Chance nutzen wollen, seine Sicht der Dinge zu erklären. Denn wie Gabalier in "Hinter der Lederhose" durchklingen lässt, seien viele Kritikpunkte gegen ihn nicht gerechtfertigt. In der Öffentlichkeit sei ein falsches Bild von ihm entstanden. Und wie der Musiker andeutet, wisse er auch ganz genau, wer oder was die vermeintlich falsche Meinungsbildung über ihn zu verantworten habe.
Andreas Gabalier beschwert sich nach öffentlicher Kritik: "Für wie beschränkt wird man gehalten?"
In Bezug auf das aufsehenerregende Coverbild des Albums meint Gabalier: "Mit den Vorwürfen damals, das war mir von Anfang an ein Dorn im Auge. Niemand will [mit einem Hakenkreuz, d. R.] in Verbindung gebracht werden." Der Sänger habe sich von Journalisten, die über das Thema berichtet haben, "ein bisschen beleidigt gefühlt". Medienvertretern gibt er wohl auch die Schuld daran, wie ein Großteil der Öffentlichkeit infolge über ihn dachte. Er meint zudem: "Für wie beschränkt wird man von so manchem Journalisten eigentlich gehalten? [...] Dass man da für so bescheuert gehalten wird, dass man sich [den eigenen, d. R.] Erfolg mit solchen Dummheiten irgendwie selbst zusammenhaut."

"Volks-Rock'n'Roller" appelliert an Mitbürger: "Mit dem Kern eines Menschen auseinandersetzen"
Andreas Gabalier findet: "Man sollte sich [...] mit dem [...] Kern eines Menschen auseinandersetzen und nicht anhand von Überschriften werten. Denn wenn man in die Tiefe geht, [...] passiert leider ganz viel falsche Meinungsbildung über Persönlichkeiten, die man ganz offensichtlich nicht im Geringsten zu kennen vermag." Zudem betont er, aufgrund von Social Media sei ein nicht wahrheitsgetreues Image von ihm entstanden. Man habe verlernt, sich tiefgehend mit Menschen zu beschäftigen, "weil ja alles nur noch in zwei oder drei Sekunden aufgesaugt wird, in all diesen sozialen Medien, und die Daumen nach oben oder unten vergeben werden".
Andreas Gabalier in heller Vorfreude: Auftritt in München steht bevor
Trotz aller Kritik scheint Andreas Gabalier bewusst zu sein, wie wichtig Social Media in der heutigen Zeit für Musiker ist. Auf entsprechenden Online-Plattformen schwingt er beispielsweise kräftig die Werbetrommel für seine aktuelle "Ein Hulapalu auf uns"-Tour. Am 2. August zieht es ihn hierfür nach München. Zu seinem Auftritt in der Isar-Metropole sagt er der AZ: "München hat mich in meiner bisherigen Laufbahn immer begleitet [...] Somit ist es immer etwas ganz Besonderes, wenn ich [hier, d. R.] spiele und die Vorfreude auf den Königsplatz steigt jetzt mit jedem Tag." Nicht nur Gabalier, sondern auch seine zahlreichen Fans können den Auftritt sicherlich kaum erwarten.
- Themen:
- Andreas Gabalier
- Bayerischer Rundfunk