Zuwanderer-Stopp: Böses Erwachen

Die Schweizer werden noch überrascht sein von den Folgen. AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über das Ergebnis des Volksentscheids in der Schweiz.
Arno Makowsky |
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Jetzt, da alle Welt auf die Schweizer eindrischt, muss man die Eidgenossen vielleicht doch ein wenig in Schutz nehmen: Jeder, der sich gelegentlich in der Schweiz aufhält, weiß, dass dies kein ausländerfeindliches Land ist. Im Gegenteil, die Atmosphäre in den Städten ist weltoffen, in jedem Café ist ein internationaler Sprachenmix zu hören, und die meisten Schweizer wissen, dass sie ihren Wohlstand guten Geschäften mit der EU zu verdanken haben.

Wer jetzt mit ätzender Kritik das Ergebnis des Volksentscheids zur „Masseneinwanderung“ kommentiert, sollte im Stillen einmal darüber nachdenken, wie in Deutschland oder Frankreich ein solcher Entscheid ausgehen würde.

Lesen Sie hier: Nach Volksinitiative: Raue Töne gegenüber der Schweiz

Die Schweiz ist ein Land mit einem sehr hohen Ausländeranteil von 23 Prozent – viele davon sind Deutsche. Die Skepsis dem Zuzug gegenüber hat wenig mit rassistischen Ressentiments zu tun – es geht um die praktischen negativen Auswirkungen, etwa hohe Mieten und überfüllte Züge, auch Ängste vor Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt spielen eine Rolle.

Leider ist es der populistischen Schweizerischen Volkspartei gelungen, all diese Befürchtungen in ein Anti-Europa-Votum zu verwandeln. Viele Eidgenossen werden noch überrascht sein von den wirtschaftsfeindlichen Konsequenzen des Plebiszits. Sie bekommen nun Applaus von rechtsradikalen und EU-feindlichen Gruppen in ganz Europa. Für die allermeisten Schweizer ist das ein Albtraum – weil sie eigentlich in einem weltoffenen Land leben.

 

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