Zahnärzte wollen bessere Karies-Vorsorge bei Kleinkindern

Die Vorsorge und Therapie gegen Karies bei Kleinkindern muss nach dem Willen der Zahnärzteschaft erheblich verbessert werden.
dpa |
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Berlin - "Karies gilt als häufigste chronische Erkrankung bei Kindern im Vorschulalter", sagte der Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Wolfgang Eßer, der Deutschen Presse-Agentur.

Sogenannte Nuckelflaschen-Karies durch permanentes Saugen an gezuckerten Getränken sei vermeidbar. "Selbst beginnende Karies lässt sich mittlerweile ohne Bohren schmerzfrei behandeln."

Die Zahnärzte wollen laut Eßer mehr mit Hebammen, Frauen- und Kinderärzten kooperieren, "um werdende Eltern bereits in der Schwangerschaft für das Thema zu sensibilisieren". Mit dem Bundesgesundheitsministerium sollen Gespräche über eine entsprechende Aufklärungskampagne geführt werden. "Mit einigen Krankenkassen bestehen bereits jetzt entsprechende Versorgungsverträge, aber das reicht uns nicht", sagte der KZBV-Chef. "Unser Ziel ist die gesetzliche Verankerung von Vorsorgeuntersuchungen im gelben Kinderuntersuchungsheft."

Sollte die Initiative Erfolg haben, "dann könnte der Kampf gegen Nuckelflaschenkaries nicht nur im Rahmen einzelner Verträge mit Kassen, sondern flächendeckend aufgenommen werden", sagte Eßer. Als Bestandteil der bewährten Früherkennungsuntersuchungen beim Kinderarzt wären direkte Überweisungen von Kindern an den Zahnarzt dann möglich. Die Kinderuntersuchungen sind zwar freiwillig, aber die Teilnahmequoten sind sehr hoch. "Jedes Kind, das wir so vor einer frühen Karies bewahren können, ist ein Erfolg", sagte Eßer.

Ein weiteres Instrument, das Zahnärzte verstärkt gegen frühkindliche Karies einsetzen wollen, sei die etablierte Gruppenprophylaxe in Kindergärten und Schulen. "Als Obleute haben viele Zahnärzte bereits Patenschaften für bestimmte Schulen und Kitas übernommen." Sollte die Vorsorge gegen Nuckelflaschenkaries Bestandteil des Leistungskataloges werden, wäre die finanzielle Belastung für die Solidargemeinschaft nur sehr gering, erklärte der KZBV-Chef.

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