Wirtschaftsweise empfiehlt Anwerbung von US-Spitzenforschern

Die Regierung von US-Präsident Trump dreht Forschungsprojekten den Geldhahn zu. Nach Ansicht einer Ökonomin könnte das eine Chance für den Wissenschaftsstandort Deutschland sein.
dpa |
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Trump habe "große Sorge um die wissenschaftliche Freiheit und verlässliche finanzielle Förderung ausgelöst", sagt die Ökonomin Ulrike Malmendier. (Archivbild)
Trump habe "große Sorge um die wissenschaftliche Freiheit und verlässliche finanzielle Förderung ausgelöst", sagt die Ökonomin Ulrike Malmendier. (Archivbild) © Kay Nietfeld/dpa
Berlin

Angesichts finanzieller Einschnitte bei der Forschung in den USA unter Präsident Donald Trump ruft die Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier dazu auf, Spitzenforscher von dort für Deutschland zu gewinnen. Trump habe "große Sorge um die wissenschaftliche Freiheit und verlässliche finanzielle Förderung ausgelöst", sagte die Ökonomieprofessorin an der University of California den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Entwicklung in den USA ist eine Riesenchance für Deutschland und Europa. Ich weiß, dass sehr viele Leute darüber nachdenken, wegzugehen."

Malmendier zog einen Vergleich zu den Zeiten des Nationalsozialismus: "Ich fühle mich an die 1930er Jahre erinnert, in denen Deutschland in wesentlichen Forschungsgebieten führend war. Dann sind viele Wissenschaftler vor den Nazis geflohen. Das war der Anfang vom Aufstieg der USA als Wissenschaftsmacht. Jetzt können wir das umkehren."

Bei den Forschungsbedingungen hielten deutsche Unis nicht so einfach mit US-Eliteuniversitäten mit, räumte die Professorin ein. "Aber jetzt ist der Moment, um die Verhältnisse grundlegend zu ändern und etwas Großes aufzubauen." Sehr viele Kollegen in den USA litten unter den Einschnitten bei der finanziellen Unterstützung. 

Malmendier forderte massive Investitionen in den Wissenschaftsstandort Deutschland. "Dort, wo wir schon jetzt stark sind - etwa Künstliche Intelligenz, Biowissenschaften oder Klimatechnik -, könnten Forschungsschwerpunkte entstehen", sagte sie. "Mit so einer Initiative könnte man die Aufmerksamkeit der besten Forscher auf sich ziehen und das Gewicht nach Europa verlagern." 

Auf die Frage, ob Trump der freien Wissenschaft den Garaus machen wolle, antwortete die Ökonomin: "Das fürchte ich – vor allem, wenn es um Diversität und Gleichstellung geht. Die Auswirkungen auf Wissenschaft und Wirtschaft sind verheerend."

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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