Wirtschaft zufrieden mit Gabriels Iran-Besuch

Die deutsche Wirtschaft sieht sich durch die Ergebnisse der Iran-Reise von Vizekanzler Sigmar Gabriel in ihren hohen Exporterwartungen bestärkt.
von  dpa
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel sitzt im Basar am Imanplatz in Isfahan bei einem Tuchhändler. Gabriel befindet sich auf einer dreitägigen Reise durch den Iran.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel sitzt im Basar am Imanplatz in Isfahan bei einem Tuchhändler. Gabriel befindet sich auf einer dreitägigen Reise durch den Iran. © dpa

Isfahan - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag bleibt bei dem Ziel, die Ausfuhren in den Iran  innerhalb von vier Jahren auf zehn Milliarden Euro zu vervierfachen. "Die Türen sind sehr, sehr weit offen", sagte der DIHK-Präsident Eric Schweitzer der Deutschen Presse-Agentur.

Gabriel besichtigte zum Abschluss seines dreitägigen Besuchs die Moscheen und Paläste der Millionenstadt Isfahan. Er ist der erste westliche Spitzenpolitiker, der nach dem Atom-Abkommen von Wien in den Iran gereist ist. Für nächste Woche hat sich aber schon der nächste Besucher angekündigt: Der französische Außenminister Laurent Fabius sagte dem Sender France Inter, er wolle Präsident Hassan Ruhani treffen, aber ohne Wirtschaftsdelegation anreisen.

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Gabriel wurde von einem Dutzend Wirtschaftsvertretern begleitet, darunter auch Schweitzer. "Da ist ein extremes Vertrauen in deutsche Technologie, deutsche Zuverlässigkeit, deutsche Glaubwürdigkeit", bilanzierte der DIHK-Chef den Aufenthalt.

Wegen der Sanktionen gegen den Iran sind die deutschen Exporte in den vergangenen Jahren massiv eingebrochen. Die Atom-Vereinbarung sieht nun eine schrittweise Aufhebung der Strafmaßnahmen vor.

"Entscheidend ist nun, Vertrauen aufzubauen, an bestehende Kontakte anzuknüpfen und neue Partnerschaften auszuloten", sagte Ulrich Grillo, Vorsitzender des Bundesverbands der Deutschen Industrie. Zunächst aber müssten die in dem Abkommen vorgesehenen Schritte umgesetzt werden. "Die Politik muss darauf achten, dass die Sanktionen auf internationaler und auf europäischer Ebene gleichzeitig abgebaut werden. Es darf keine Wettbewerbsverzerrungen geben."

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Schweitzer rechnet trotz großer Hoffnungen nicht damit, dass Deutschland bald China als wichtigsten Handelspartner des Iran einholen kann. "Wir machen ein Zwanzigstel dessen, was China macht", sagte der DIHK-Chef. "Das ist so, als wenn Sie jemanden, der in der Regionalliga spielt, fragen: Wann werden sie mal wieder deutscher Meister."

Auch Gabriel zeigte sich zufrieden mit seiner Reise. "Wenn wir jetzt nicht hierherkommen, und wenn wir nicht helfen beim wirtschaftlichen Aufbau, dann allerdings werden sich diejenigen fragen, die das vorangebracht haben, was sie eigentlich jetzt davon haben", sagte er. "Man muss auch zeigen, dass wir jetzt auch bereit sind, diejenigen zu belohnen, die für friedfertigen Umgang miteinander sind."

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