Wenn Panzer reisen
Die ersten Bundeswehr-Panzer kehren zurück von der Front in Afghanistan. Hier an Deck der „Suecia Seaways“ landeten sie jetzt im ostfriesischen Emden. Es war die erste Ladung deutsches Kriegsgerät, das im Rahmen des Afghanistan-Abzugs zurück nach Deutschland geschafft wird.
Eine Operation wie ein Fest für begeisterte Logistiker: 1200 Fahrzeuge und 4800 Container müssen zurückgeholt werden, 200 000 Einzelartikel. 85 Prozent kommen auf dem Seeweg. Mangels Hafen in Afghanistan werden sie zuerst ins türkische Trabzon geflogen. 11 Prozent reisen mit der Eisenbahn (was angesichts des bürokratischen Grenzwahnsinns in den russischen Hinterhofrepubliken sehr aufwändig ist), sechs Prozent nehmen das Flugzeug. In zehn Jahren hat sich viel Zeug angesammelt – so wurden jetzt beim Packen sechs Schlauchboote entdeckt. Jedes Trumm wird desinfiziert, registriert und verpackt: vom Löffel aus der Feldküche bis zur hunderte Tonnen schweren Feldhaubitze.
Ohnehin werden 40 Prozent der Güter zurückgelassen und an die Afghanen verkauft und verschenkt. 40 Prozent sind für die Heimreise vorgemerkt. Beim Rest wird noch geprüft, ob sich in ihrem Zustand der lange Weg lohnt. Doch auch die Dinge, die dort bleiben, machen noch Arbeit: Damit etwa keine Militär-Fahrzeuge in die Hand der Taliban fallen, werden sie mit deutscher Gründlichkeit in 80 mal 80 Zentimeter große Stücke zersägt.