Wenn bei uns einer käme wie Trump – was dann?

Na, endlich. Während die Menschen in der Türkei stante pede gegen den Autokraten Erdogan aufstanden, als sich dieser seines Widersachers Imamoglu entledigte, und selbst die leidgeprüften Palästinenser in Gaza den Mut zur Demo gegen die Hamas aufbrachten, kam aus den USA während der ganzen letzten zwei Monate, in denen Donald Trump Hand an die Demokratie in ihrem Mutterland anlegte, kaum mehr als dröhnendes Schweigen.

Manche sagten, die Menschen seien unter Schock, andere, es fehle das Momentum, der eine große Anlass zum Aufstand. Trump lieferte demnach einfach zu viele. Umso erschreckender, wie widerstandslos er gegen Justiz, Wirtschaft, Geheimdienst, Entwicklungshilfe, Wissenschaft und Medien vorgehen und Fakten schaffen konnte, und wie er offenbar Freund und Feind mit dieser Säuberung überraschen konnte: Alles hatte er angekündigt. Die alte Journalistenfrage "Kann das auch bei uns passieren?" drängt sich förmlich auf.

Wenn das in den USA möglich ist, wie viel Widerstand würde wohl die deutsche Zivilgesellschaft leisten, wenn da einer käme wie Trump? Angesicht des amerikanischen Abstiegs sollte sich jeder fragen: Was würde ich tun?