Weitere Festnahme nach Terrorwarnung in Rotterdam
Rotterdam - Nach einer Terrorwarnung der spanischen Polizei ist am Mittwochabend in Rotterdam ein Rockkonzert abgesagt worden. In der Nähe des Veranstaltungsortes sei ein Kleinlaster mit verdächtigen Gasflaschen entdeckt worden, teilte Bürgermeister Ahmed Aboutaleb bei einer Pressekonferenz mit. Zuvor habe es eine konkrete Warnung der spanischen Polizei im Zusammenhang mit dem geplanten Konzert der US-amerikanischen Band Allah-Las gegeben.
Nach Angaben des Bürgermeisters hat der von der Polizei beschlagnahmte Kleinlaster spanische Kennzeichen. Der Fahrer, ein Spanier, sei festgenommen worden. Mittlerweile konnte hier wieder Entwarnung gegeben werden: Der Monteur aus Spanier sei betrunken gewesen. Für die Ladung mit Gasflaschen in seinem Wagen habe er eine nachvollziehbare Erklärung geben können.
Wegen der Terrorwarnung riegelten Einsatzkräfte den Veranstaltungsort "Maassilo" ab, in dem die Rockband vor rund 1.000 Zuschauern auftreten sollte. Die Lage sei unter Kontrolle, hieß es in der Nacht zum Donnerstag.
Weiterer Mann in der Nacht festgenommen
Medienberichten zufolge hat die Polizei in der Nacht zum Donnerstag einen weiteren Mann festgenommen. Nach Meldungen des öffentlich-rechtlichen Senders NOS wurde der 22-Jährige gegen 2 Uhr von Einsatzkräften in seiner Wohnung in der an Belgien grenzenden Provinz Nordbrabant im Zusammenhang mit einer Anschlagsdrohung in Gewahrsam genommen. Sein Haus sei durchsucht worden, der Mann werde verhört.
Die Musiker aus Kalifornien verließen den Ort unter Polizeischutz. Als die Absage bekanntgemacht wurde, waren laut ANP erst wenige Konzertbesucher vor Ort. Das Trio war noch am Dienstag in Groningen aufgetreten, berichtete die Zeitung "De Telegraaf".
Die 2008 gegründete Band sei bereits mehrfach von Muslimen wegen des Namens Allah-Las angefeindet worden. Während Muslime dies als Affront gegen ihren Glauben betrachteten, habe die Band bereits mehrmals betont, den Namen wegen ihres "heiligen Klanges" gewählt zu haben. Der Name sei schlicht aus einem Wortspiel mit dem in der Musik häufigen "La-la-la" entstanden, hieß es beim "Telegraaf" weiter.
Die Terrorwarnstufe wurde in den Niederlanden zunächst nicht erhöht. Sie steht bereits auf der vierten von fünf Stufen. Nach dem Terroranschlag in Barcelona am 17. August mit einem Lieferwagen hatte die spanische Polizei in einem von einer mutmaßlichen Terrorzelle genutzten Haus 120 Gasflaschen und Sprengstoff gefunden.
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