Was treibt Menschen zur Flucht?

Jetzt ist sogar von bis zu 800 000 Flüchtlingen in diesem Jahr die Rede. Doch wo kommen die Menschen her und warum? Ein Blick in die Krisen-Länder.
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Warum so viele Menschen auf der Flucht sind (Symbolbdild).
dpa Warum so viele Menschen auf der Flucht sind (Symbolbdild).

Jetzt ist sogar von bis zu 800 000 Flüchtlingen in diesem Jahr die Rede. Doch wo kommen sie her und warum? Ein Blick in die Krisen-Länder.

AFGHANISTAN: Nach vielen Jahren des Bürgerkriegs liegen Infrastruktur und Wirtschaft des Vielvölkerstaats am Boden. Industrie gibt es kaum. Dafür floriert der Drogenhandel, die Taliban sind unbesiegt. Viele Afghanen sehen daher keine Zukunft in ihrer Heimat.

 

IRAK: Der Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten tobt seit Jahren. Hinzu kommt der Vormarsch der Terrormiliz IS. Anschlägen und Gewalttaten fielen unzählige Menschen zum Opfer. Rund 3,7 Millionen Iraker sind auf der Flucht, die Hälfte im eigenen Land.

 

SYRIEN: Millionen Syrer sind auf der Flucht vor einem grausamen Religions- und Bürgerkrieg: Viele sind Flüchtlinge im eigenen Land oder gingen in den Libanon und die Türkei, wo sie mit ihren Familien zum Teil seit Jahren in Zeltstädten leben.

 

ERITREA: Das Land am Horn von Afrika gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Präsident Isaias Afwerki regiert seit 1993 mit eiserner Faust. Oppositionelle werden ermordet oder inhaftiert. Junge Menschen fliehen vor dem Militärdienst.

 

MALI: Viele der 16 Millionen Einwohner des armen Wüstenstaates kämpfen um das tägliche Überleben. Nach einem Militärputsch hatten Islamisten 2012 den Norden erobert und waren erst von einer internationalen Truppe zurückgeworfen worden.

 

NIGERIA: Die Terrorgruppe Boko Haram hat in Teilen des Nordostens einen Gottesstaat ausgerufen. Ihre Angriffe kosteten Tausende das Leben. 1,5 Millionen Menschen flohen bereits.

 

 

ALBANIEN: Wegen der miserablen wirtschaftlichen und sozialen Lage und des abgrundtiefen Streits der politischen Lager suchen viele Albaner traditionell ihr Glück im Ausland.

 

Lesen Sie hier: 800.000 Asylanträge bis Jahresende

BOSNIEN-HERZEGOWINA: Nach dem Bürgerkrieg (1992-1995) wurde ein Staat installiert, der durch seine teuren Strukturen nicht lebensfähig ist. Die Politikerkaste versorgt ihre Anhänger prächtig, während die Allgemeinheit in bitterer Not lebt.

 

KOSOVO: Als Ende letzten Jahres die traditionell tief verfeindeten beiden größten Parteien die Regierung bildeten, deuteten das die Bürger als Absprache für noch mehr Korruption und Ausbeutung des Staates durch die Politikerkaste.

MAZEDONIEN: Das arme Land steckt seit Jahren in einer tiefen politischen Krise. Die wirtschaftlichen Probleme werden dadurch noch schlimmer.

 

 

MONTENEGRO: Vor allem Bürger aus Nordmontenegro verlassen das Land – meist in Richtung Deutschland. Es handelt sich um Bosniaken, die von der Regierung sich selbst überlassen werden.

 

SERBIEN: Die Mehrzahl der Asylbewerber sind Roma. Sie werden zwar diskriminiert, aber sind nicht bedroht. Jedoch haben sie auf dem Arbeitsmarkt noch weniger Chancen als die serbische Mehrheit.

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