Was ist los in Thailand?

Thailand in der Krise: Seit über einer Woche halten Demonstranten den Regierungssitz in Bangkok besetzt, bei Ausschreitungen gab es bereits einen Toten, der verhängte Ausnahmezustand wird ignoriert. Die AZ beantwortet Fragen.
BANGKOK Thailand in der Krise: Seit über einer Woche halten Demonstranten den Regierungssitz in Bangkok besetzt, bei Ausschreitungen gab es bereits einen Toten, der verhängte Ausnahmezustand wird ignoriert. Die AZ beantwortet Fragen.
Worum geht es?
Die Demonstranten fordern den Rücktritt von Regierungschef Samak Sundaravej. Er soll nur eine Marionette seines Amtsvorgängers Thaksin sein. Samak will eine Eskalation vermeiden: „Wir werden behutsam und nachgiebig bleiben.“
Wer ist die Opposition?
Die Regierungsgegner sind Geschäftsleute und Intellektuelle. Sie gehören zum Mittelstand und fürchten um ihren Einfluss in der Politik, den sie bis zum Wahlsieg Thaksins 2001 genossen. Die oppositionelle „Volksallianz für Demokratie“, die die Proteste anführt, hat wenig demokratische Pläne: Der König soll in Zukunft zwei Drittel der Abgeordneten ernennen.
Wo liegen die Wurzeln des Konflikts?
Die thailändische Gesellschaft ist gespalten. Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer. Der touristische Süden ist relativ wohlhabend. Im Norden leben arme Bauern. Sie bilden das Rückgrat der Regierungspartei. Die Korruption ist ein gewaltiges Problem.
Was macht das Militär?
Es hat 2006 Thaksin gestürzt. Nun schließt es einen Putsch aus.
Was machen die Touristen?
Es gibt keine Reisewarnung, aber: Demos meiden!
Welche Lösung gibt es?
Wichtig wäre ein Machtwort von König Bhumibol (80), der von allen Thais verehrt wird. Doch der Monarch schweigt.