Warnstreiks in München

Mehr Geld für Landesbedienstete: Gewerkschaft Verdi läuft sich für die Verhandlungen warm – Ausstand an zwei großen Flughäfen in NRW
München Vorläufiger Höhepunkt des Arbeitskampfes im öffentlichen Dienst in Bayern: Die Gewerkschaft Verdi hat die Warnstreiks deutlich ausgeweitet. Insgesamt seien 1400 Beschäftigte in den Ausstand getreten, sagte Verdi-Landesbezirksvize Norbert Flach. Dass die angepeilte Marke von 1000 Streikenden deutlich überschritten worden sei, sei eine starke Ansage der Beschäftigten
. In München kamen nach Gewerkschaftsangaben am Morgen rund 400 Beschäftigte zu einer Streikversammlung vor dem DGB-Haus zusammen, darunter viele Uni-Beschäftigte und Mitarbeiter der vier Münchner Staatstheater. Auch die Beschäftigten der Straßenmeistereien waren dabei. In Regensburg versammelten sich etwa 350 Menschen zu einer Kundgebung. Auch in Erlangen, Würzburg und Rosenheim gab es Aktionen. Bestreikt wurden weite Teile des Freistaats. In den Regionen Augsburg, Mittelfranken, München, Oberpfalz, Rosenheim und Würzburg beteiligten sich Beschäftigte von etwa 70 Dienststellen an vorübergehenden Arbeitsniederlegungen.
Die Versorgung der Patienten in den betroffenen Kliniken sei sichergestellt, sagte ein Verdi-Sprecher. Notdienste bei den Straßenmeistereien seien wegen des guten Wetters nicht nötig gewesen. Hintergrund der Streiks sind die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst der Länder. Verdi fordert für die Beschäftigten eine Einkommenserhöhung von 6,5 Prozent. Die dritte Runde der Tarifverhandlungen ist für den 7. und 8. März in Potsdam geplant. Weitere Warnstreiks Anfang März schloss Verdi nicht aus. Flach kündigte vor der nächsten Verhandlungsrunde „noch einmal ein deutliches Signal an die Arbeitgeber“ an.
Bereits am Dienstag und Mittwoch waren mehr als 400 Beschäftigte in einzelnen Dienststellen in Bayern vorübergehend in den Ausstand getreten. Betroffen waren Schwaben, Oberfranken und Niederbayern. Auswirkungen auf den Alltag der Bürger in Bayern hatten die Streiktage kaum. Auch in NRW zeigte Verdi seine Einsatzbereitschaft: Ein Streik der Frühschicht des Sicherheitspersonals hat den Betrieb an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn gründlich durcheinandergewirbelt. Etwa die Hälfte aller Flüge fielen aus. Verdi fordert für die privaten Beschäftigten Lohnerhöhungen bis zu 30 Prozent. Zwei vom drei Angestellten verdienen nur 8,23 Euro die Stunde. Ob am Wochenende weiter gestreikt wird, entscheidet sich heute.