Waffenlobbyist Schreiber: Hat er Belege von CSU-Fonds?
AUGSBURG - Von Montag an steht er in Augsburg vor Gericht. Waffenlobbyist Karlheinz Schreiber soll nach einem „Spiegel“-Bericht über brisante Kontobelege verfügen - von einem CSU-Fonds in Liechtenstein.
Der Fonds soll nach Absprache mit dem früheren CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß und dessen Spendenverwalter Franz Josef Dannecker entstanden sein, berichtet das Magazin. Der Fonds solle im November 1994 umgerechnet 4,82 Millionen Mark enthalten haben. Die CSU und Strauß-Sohn Max hätten solche Berichte stets zurückgewiesen.
Ermittler der Staatsanwaltschaft Bochum, die eine dubiose Stiftung bei der LGT Treuhand in Liechtenstein untersuchten, seien auf eine weitere Spur Richtung CSU gestoßen, heißt es in dem Bericht. Laut Zeugen in einem Schweizer Betrugsprozess soll über diese Stiftung CSU-Geld transferiert worden sein. Der beschuldigte Geschäftsmann streite das ab. Allerdings seien bei der LGT Treuhand am 7. Februar 1996 sämtliche Unterlagen dieser Stiftung von einem Anwalt aus München abgeholt worden. Am selben Tag war in München bekannt geworden, dass neue Durchsuchungen der Staatsanwaltschaft Augsburg im Fall Schreiber unmittelbar bevorstanden, schreibt das Magazin.
Schreiber (75) muss sich vom kommenden Montag an vor dem Landgericht Augsburg wegen Steuerhinterziehung und Beihilfe zum Betrug verantworten. Er bestreitet die Vorwürfe. Seine Anwälte haben eine Erklärung zu den Anschuldigungen angekündigt. (dpa)
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