Vorsicht, Politiker!
Die Jüngeren sorgen sich, die Älteren ärgern sich: Das Thema „Rente“ bewegt die Deutschen. Laut einer aktuellen Umfrage ist die Mehrheit der Unter-60-Jährigen der Ansicht, dass sie im Alter ihren Lebensstandard nicht halten können – weil sie zu wenig Geld bekommen oder die Inflation ihr Erspartes zunichte macht.
Die Älteren – also, die die schon in Rente sind, – haben zumindest in Westdeutschland Grund zum Ärgern: Die diesjährige sogenannte Rentenerhöhung von 0,25 Prozent ließ bei vielen die Hutschnur platzen. Nullrunden oder geringe Erhöhungen sind sie gewöhnt – aber von einer Rentenerhöhung aus der Porto-Kasse fühlten die Rentner sich veralbert.
Dabei ist die gesetzliche Rentenversicherung besser als ihr Ruf: Wenn man sich die Rendite seiner Beiträge ausrechnet, liegt die für „Neu-Rentner“ bei 3,2 Prozent und wird bis 2040 nicht nennenswert sinken. Also von wegen: Ich bekomme ja eh nix raus. Das kann aber nur dann so bleiben, wenn die Rentenversicherung an ihrem Grundprinzipien „Wer mehr zahlt, bekommt auch mehr raus“ und „Wer früher in Rente will, bekommt weniger raus“ festhält.
Momentan ist es vor allem die Politik, die diese Grundprinzipien gefährdet – die Stichwörter hierfür sind Mindestrente und Mütterrente. Und auch der Zugriff auf die Reserven der Versicherung muss den Politikern dauerhaft verwehrt bleiben – wenn die Rentenversicherung bei ihren Regeln bleibt (und bleiben darf), kann der Interessens-Ausgleich zwischen den Generationen gelingen.
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