Volker Beck für Urwahl der Spitzenkandidaten
Im Streit der Grünen um eine Urwahl der Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl 2013 hat sich der Parlamentsgeschäftsführer der Bundestagsfraktion, Volker Beck, für dieses Mitgliedervotum ausgesprochen.
Berlin - Ein kleiner Parteitag soll an diesem Sonntag in Berlin entscheiden, auf welchem Weg die beiden Wahlkampf-Spitzen der Grünen bestimmt werden. Beworben haben sich die Fraktionschefs Jürgen Trittin und Renate Künast, Parteichefin Claudia Roth, Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt und zwei weitgehend unbekannte Mitglieder.
"Die Urwahl ist ein gutes demokratisches Verfahren", sagte Beck der "Frankfurter Rundschau" (Montag). "Es ist neu, insofern auch spannend und besser, als wenn das in irgendwelchen Hinterzimmern ausgekungelt wird."
Dagegen findet der Bremer Parteienforscher Lothar Probst den Verfahrensstreit unlogisch. "Die Grünen sind eine Programmpartei, die weniger wegen ihrer Spitzenkandidaten, sondern eher wegen ihrer Themen und Konzepte gewählt wird", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag).
Die Schärfe der Debatte führt er darauf zurück, dass sich die Karrieren von Roth (57), Künast (56) und Trittin (58) dem Ende zuneigten. "Die Zeit der späten 68er geht jetzt unwiderruflich zu Ende. Sie haben noch einen Schuss frei, um in hohe Regierungsämter zu gelangen. Dies und sicherlich auch eine Portion Eitelkeit erklären die Heftigkeit des Streits."