Versicherte schulden den Krankenkassen Milliarden
Berlin - Die Bundesregierung erwägt, der privaten Krankenversicherung (PKV) nun mit einem Nichtzahler-Tarif zu helfen. Bei der gesetzlichen Versicherung (GKV) soll dagegen alles beim Alten bleiben.
In der GKV gibt es nach den jüngsten Zahlen einen Rückstand von 1,53 Milliarden Euro, wie ihr Spitzenverband der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag mitteilte. Seit dem Stand von 1,04 Milliarden Euro ein Jahr zuvor hatte es einen kontinuierlichen Anstieg gegeben. Die Rückstände stammen von rund 640 000 Versichertenkonten, wobei die Kassen manchmal mehrere Konten pro Versichertem führen.
In der PKV gibt es laut PKV-Verband 144 000 Nichtzahler mit Rückständen von 554 Millionen Euro. Der Verband pocht auf Änderungen im Versicherungsrecht, "um für diese Personengruppe einen entsprechenden Tarif mit niedrigeren Beiträgen und mit Leistungen auf dem Niveau des Basistarifs bilden zu können", wie ein Sprecher der dpa sagte.
Wie aus einer aktuellen Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht, erwägt die Bundesregierung die Einführung eines PKV-Nichtzahler-Tarifs. In der GKV sei dies nicht beabsichtigt. "Die Krankenkassen haben ausreichende Möglichkeiten", sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums der dpa. Das für das PKV-Recht zuständige Finanzministerium äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht.
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