Verhaltener Optimismus vor neuen Syrien-Verhandlungen
Genf/Homs - Nach dem erfolglosen Abschluss der ersten Runde der Friedensgespräche hatte es zuletzt erste Vereinbarungen zwischen Rebellen und Regierung gegeben.
Vor der zweiten, von UN-Vermittler Lakhdar Brahimi geleiteten Verhandlungsrunde hält sich der Optimismus in Grenzen. Es gilt als ausgeschlossen, dass die Konfliktparteien sich rasch auf ein Ende des Bürgerkriegs verständigen. Dieser hat nach Angaben von Aktivisten seit März 2011 mehr als 130 000 Menschen das Leben gekostet und Millionen in die Flucht getrieben.
Hilfsorganisationen retteten am Sonntag mehrere hundert Menschen aus der belagerten Altstadt von Homs. Dies bestätigten sowohl syrische Regierungsmedien als auch Aktivisten vor Ort. Zugleich erreichte ein weiterer Lebensmittel-Konvoi die notleidende Bevölkerung in den betroffenen Teilen von Homs. Erneut wurde der Transport mit Mörsergranaten beschossen, hieß es.
Die UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos verurteilte den Beschuss eines ersten Konvois. "Ich bin zutiefst enttäuscht, dass die humanitäre Waffenpause (...) gebrochen und humanitäre Helfer mit Absicht angegriffen wurden", teilte Amos am Samstag am UN-Sitz in New York mit.
Wie der Rote Halbmond im Kurzmitteilungsdienst Twitter mitteilte, wurden am Samstag 250 Lebensmittelpakete und 190 Pakete mit Hygieneartikeln und Medikamenten ausgeliefert. Am Freitag, dem ersten Tag des humanitären Einsatzes, waren 80 Zivilisten - Frauen, Kinder und ältere Menschen - aus der Konfliktzone herausgebracht worden.
Am Freitag war ein großangelegter humanitärer Einsatz zur Entlastung von rund 2500 Menschen in den belagerten Zonen von Homs angelaufen. Die vereinbarte Waffenruhe erwies sich als brüchig. Auch am Samstag geriet ein Konvoi unter Feuer. Beide Seiten beschuldigten einander, die Waffenruhe gebrochen zu haben.
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