Venezuela: Amtsverlängerung für Chávez?
Caracas -Herausgefordert wird er vom 40-jährigen Ex- Gouverneur Henrique Capriles Radonski. Capriles ist nach Einschätzung von Beobachtern der stärkste Oppositionskandidat, dem sich Chávez bislang in Wahlen stellen musste. Er will den Kurswechsel in Venezuela. Einige Umfragen sagten ein knappes Rennen voraus.
Die 13 683 Wahlzentren öffnen gegen 06.00 Uhr (12.30 MESZ) und schließen gegen 18.00 Uhr (Montag 00.30 MESZ) - allerdings nur, wenn keine Wähler mehr vor den elektronischen Wahlautomaten anstehen. Mit Ergebnissen wird noch in der Nacht gerechnet. Umfragen lassen eine hohe Wahlbeteiligung von bis zu 80 Prozent erwarten.
Sollte der 58-jährige "Comandante Chávez" wiedergewählt werden und die Amtszeit bis 2019 auch gesundheitlich durchstehen, wäre er 20 Jahre an der Macht. Bei Chávez wurde 2011 Krebs diagnostiziert. Er unterzog sich zwei Operationen, Chemo- und Strahlentherapien und erklärte sich vor wenigen Monaten als geheilt. Im Wahlkampf warnte er, die Opposition wolle die sozialen Programme seine Regierung abschaffen. Seinen Herausforderer bezeichnete er als "Handlanger des Yankee-Imperiums" (USA) und "Bourgeois".
Capriles setzte in seiner Kampagne vor allem auf Tuchfühlung mit den Wählern und absolvierte zahllose Wahlkampfveranstaltungen im ganzen Land. Sein zentrales Motto war "Hay un camino" (Es gibt einen Weg). Er wirft Chávez Scheitern vor, denn der habe es trotz des Ölreichtums nicht geschafft, die Probleme der Venezolaner zu lösen. Der Jurist war zuvor Abgeordneter, Bürgermeister und Gouverneur. Er wäre im Falle eines Wahlsieges der jüngste Präsident in der Geschichte Venezuelas.
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