Usbekischer Präsident Karimow wird beigesetzt

Nach dem Tod von Präsident Islam Karimow läuft in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Usbekistan die Suche nach einem Nachfolger für den autoritären Langzeit-Herrscher. Als möglicher neuer starker Mann in dem islamisch geprägten Land gilt Regierungschef Schawkat Mirsijajew.
dpa |
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Taschkent - Der 58-Jährige wurde offiziell damit beauftragt, die Beisetzung in Kamirows Heimatstadt Samarkand nach muslimischer Tradition zu organisieren. Zur Zeremonie in der imposanten Begräbnisstätte Schachi-Sinda werden Russlands Regierungschef Dmitri Medwedew sowie unter anderem Politiker aus Kasachstan und Weißrussland erwartet. Karimow hatte Usbekistan mehr als ein Vierteljahrhundert mit harter Hand regiert.

Trauernden werde in Samarkand Gelegenheit gegeben, sich von Karimow zu verabschieden, teilte die Führung in Taschkent mit. In Usbekistan gilt von Samstag an eine dreitägige Staatstrauer. Landesweit werden Staatsflaggen auf halbmast gesetzt. Die Amtsgeschäfte übernehme zunächst formell Senatspräsident Nigmatulla Juldaschew, hieß es.

Karimow war am vergangenen Wochenende nach einem Schlaganfall mit Hirnblutungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Ärzte beschrieben seinen Zustand als kritisch. Russische Mediziner hätten dann am Freitag um 17.55 Uhr MESZ (20.55 Uhr Ortszeit) den Tod des 78 Jahre alten Staatschefs festgestellt, meldete die Agentur Interfax.

Karimow rückte 1989 in der Kommunistischen Partei an die Spitze der damaligen Sowjetrepublik auf. Nach der Unabhängigkeit von der UdSSR 1991 wurde er zum Präsidenten gewählt. Zuletzt wurde er 2015 mit angeblich mehr als 90 Prozent für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Menschenrechtsorganisationen warfen Karimow Wahlfälschung sowie Folter und willkürliche Verhaftungen von Regierungsgegnern vor.

Die meisten der rund 32 Millionen Usbeken sind turkstämmig. Das Land galt zuletzt auch als Rückzugsort für islamistische Extremisten.

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