USA weiten Militärunterstützung für Polen aus
Washington - Das kündigte US-Verteidigungsminister Chuck Hagel am Mittwoch bei einer Anhörung im Kongress an. Konkret nannte Hagel eine Ausweitung der gemeinsamen Übungen mit der polnischen Luftwaffe und eine größere Rolle des US-Militärs bei der Überwachung des baltischen Luftraums durch die NATO.
"Das Verteidigungsministerium unternimmt Maßnahmen, um unsere Verbündeten zu unterstützen", sagte Hagel vor dem Streitkräfteausschuss des Senats in Washington. Die US-Luftwaffe hat aktuell eine kleine Einheit von zehn Soldaten in Polen stationiert. Kampfflugzeuge der NATO patrouillieren routinemäßig über Estland, Lettland und Litauen, die über keine schlagkräftige Luftwaffe verfügen.
Hagel fügte hinzu, dass NATO-Oberbefehlshaber Philip Breedlove mit osteuropäischen Verteidigungsministern über das weitere Vorgehen beraten werde. "Dies ist eine Zeit, in der wir alle der ukrainischen Bevölkerung zur Seite stehen müssen." Gefragt sei "weise" und "standhafte" Führung.
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US-Generalstabschef Martin Dempsey erklärte bei der Anhörung im Senat, er habe seinen russischen Kollegen Waleri Gerasimow in einem Telefonat am Mittwoch zur "Zurückhaltung" aufgerufen. "Ich habe ihm übermittelt, in welchem Ausmaß die territoriale Aggression Russlands in der Welt zurückgewiesen wurde", sagte Dempsey. In den kommenden Tagen müsse Raum für eine "diplomatische Lösung" geschaffen werden.
Der US-Generalstabschef sprach demnach auch mit seinen Kollegen in den baltischen Staaten und in Osteuropa. "Verständlicherweise sind sie besorgt", sagte er. "Sie bemühen sich um unsere Zusagen für ihre Sicherheit." Das Pentagon werde "Optionen entwickeln", um diese Zusagen zu geben und eine "weitere russische Aggression" abzuschrecken.
Der Konflikt in der Ukraine und das Eingreifen Russlands auf der Krim haben Befürchtungen vor einem Krieg in der Region ausgelöst. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte sich am Wochenende vom Parlament grünes Licht für eine militärische Intervention geben lassen. Die ukrainische Regierung wirft Moskau vor, bereits im großen Umfang Truppen auf die Krim entsandt zu haben.
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