USA verstärken Militärpräsenz im Persischen Golf
Um den Iran davon abzuhalten, die Straße von Hormus für Öltanker zu sperren, haben die USA die vergangenen Monate laut "New York Times" ihre militärische Präsenz im Persischen Golf ausgebaut.
New York/Teheran - Die USA haben nach einem Zeitungsbericht in den vergangenen Monaten ihre Militärpräsenz im Persischen Golf deutlich verstärkt. Ziel sei es, den Iran davon abzuhalten, die Straße von Hormus für Öltanker zu sperren, schreibt die "New York Times".
Außerdem werde der Druck im Atomstreit mit der Führung in Teheran erhöht. Es seien mehr Kampfflugzeuge in die Region beordert worden, die iranische Raketenstellungen oder Atomanlagen angreifen könnten. Unter anderem haben die USA im April mehrere Tarnkappen-Jäger vom Typ F-22 "Raptor" an den Golf verlegt.
Erst am Montag hatte ein iranischer Parlamentsabgeordneter über mögliche Reaktionen auf das im Atomstreit von der Europäischen Union gegen Teheran verhängte Erdöl-Embargo spekuliert. Unter anderem deutete der bis dahin in zweiter Reihe stehende Abgeordnete Ebrahim Agha Mohammadi an, dass das Parlament ein Gesetz verabschieden könnte, das die Schließung der Straße von Hormus vorsieht. Der iranische Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast spielte die Idee als "nur ein Plan" herunter, dementierte aber nichts.
Es gehört zur außenpolitischen Taktik im Iran, dass ein Thema über weniger wichtige Personen und Quellen in die Welt gesetzt und dann abgewartet wird, wie der Westen darauf reagiert. Falls die Reaktionen negativ ausfallen, dann distanziert sich die iranische Führung.
Zuletzt hatte der iranische Vizepräsident Mohamed-Resa Rahimi im Dezember des Vorjahres mit einer Sperrung der Straße von Hormus als Antwort auf das Erdöl-Embargo der EU gedroht. Nach heftigen Reaktionen im Westen und auch in den Golfstaaten wurde das Ganze von Außenminister Ali-Akbar Salehi kategorisch dementiert.
Die Meerenge von Hormus ist an der schmalsten Stelle nur rund 50 Kilometer breit. Durch das Nadelöhr befördern Tanker nach unterschiedlichen Quellen bis zu 40 Prozent des weltweit auf Schiffen transportierten Öls - unter anderem nach Europa, Fernost und in die USA.
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