USA und Europäer sagen Gaza 650 Millionen Euro zu

Die USA und die Europäer haben bei einer Geberkonferenz in Kairo dreistellige Millionenbeträge für den Wiederaufbau des Gazastreifens zugesagt. Insgesamt 450 Millionen Euro wolle die EU bereitstellen, sagte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton auf dem internationalen Treffen.
dpa |
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Kairo/Tel Aviv - Die USA geben nach Angaben von US-Außenminister John Kerry 212 Millionen US-Dollar (rund 168 Millionen Euro). Deutschland steuert zusätzlich zu seiner Beteiligung an den EU-Geldern weitere 50 Millionen Euro bilaterale Hilfe bei.

An der von Ägypten und Norwegen initiierten Konferenz nehmen rund 30 Außenminister sowie regionale und internationale Organisationen teil. Die Gelder werden zur Beseitigung der schweren Schäden benötigt, die der jüngste Gaza-Krieg hinterlassen hat.

Die beiden Kriegsparteien Israel und die radikal-islamische Hamas waren nicht zur Konferenz geladen, lediglich die palästinensische Autonomiebehörde unter Anführung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ist anwesend. Abbas bezifferte die Wiederaufbaukosten des Gazastreifens auf insgesamt rund vier Milliarden Dollar.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier betonte, ein Zurück zum Status Quo dürfe es nicht geben. "Niemand will Infrastruktur aufbauen, nur damit sie kurz darauf wieder zerstört wird", hieß es in einer Mitteilung seines Amtes. Gaza dürfe deshalb nicht mehr von der Hamas und anderen Extremisten als Waffenlager missbraucht werden und die Menschen müssten eine wirtschaftliche Perspektive erhalten.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon warnte, die Geberkonferenz dürfte nicht zum Ritual werden: "Aufbauen und zerstören - und dann von der internationalen Gemeinschaft erwarten, sie zahle die Rechnung." Auch US-Außenminister John Kerry sah eine dauerhafte Lösung des Nahost-Konfliktes als Ziel der Verhandlungen. Dem Gazastreifen könne nur dann nachhaltig geholfen werden, wenn er unter palästinensischer Selbstverwaltung stünde. "So lange die Hamas Raketen auf Israel abfeuert, so lange leben auch die Menschen in Gaza weiter in Gefahr."

Israel hatte im Juli und August mehr als 5000 Ziele in dem Palästinensergebiet angegriffen, um den Raketenbeschuss der Hamas einzudämmen. Die militanten Palästinenser feuerten 4500 Raketen auf Israel ab. Mehr als 2100 Palästinenser und mehr als 70 Israelis wurden in dem 50-tägigen Krieg getötet. 18 000 Häuser wurden nach Angaben der UN-Nothilfeorganisation Ocha zerstört oder beschädigt.

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