USA: Trump-Vertraute Michael Cohen und Paul Manafort schuldig

Zwei enge Vertraute von US-Präsident Donald Trump müssen wohl ins Gefängnis: Eine Jury spricht den Ex-Wahlkampfmanager Paul Manafort schuldig. Ex-Anwalt Michael Cohen stellt sich selbst - und belastet Trump.
dpa |
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Michael Cohen hat vor einem Gericht in New York eingeräumt, gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen zu haben.
Mary Altaffer/AP/dpa Michael Cohen hat vor einem Gericht in New York eingeräumt, gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen zu haben.

Washington - Es ist ein herber Schlag für Donald Trump: Mit seinem früheren Wahlkampfmanager Paul Manafort und seinem langjährigen Anwalt Michael Cohen sind gleich zwei einstige enge Mitstreiter des Präsidenten schwerer Straftaten schuldig.

Cohen belastete Trump zudem am Dienstag vor Gericht. Er räumte ein, während des Wahlkampfes Schweigegeld an zwei Frauen gezahlt zu haben und damit gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen zu haben. Er sagte, er habe dies im Auftrag "eines Kandidaten" getan, nannte aber dessen Namen nicht. Nach Lage der Dinge kann es nur um den damaligen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump gegangen sein.

Gericht spricht Paul Manafort schuldig

Parallel zu Cohens Anhörung in New York erklärte eine Jury Trumps früheren Wahlkampfmanager Paul Manafort in einem Prozess nahe der Hauptstadt Washington für schuldig. Sowohl er als auch Cohen müssen mit mehrjährigen Haftstrafen rechnen - und Trump droht ins Fahrwasser der Straftaten zu geraten.

Wie groß der politische Schaden für den Präsidenten sein wird, war zunächst nicht abzusehen. Mit Cohens Schuldeingeständnis gerät Trump jedoch erstmals auch persönlich in die Nähe von Wahlkampfvergehen, die im Zweifel ein Amtsenthebungsverfahren nach sich ziehen könnten.

Trumps Anwalt Rudy Giuliani betonte, dass in der Anklage gegen Cohen keine Vorwürfe gegen Trump enthalten seien. Es sei Cohen, der über lange Zeit gelogen habe, darauf weise auch die Staatsanwaltschaft hin, hieß es in einer Stellungnahme Giulianis, aus der US-Medien zitierten.

Manafort drohen 80 Jahre Gefängnis

"Die Botschaft des heutigen Tages ist: Gesetze müssen eingehalten werden", sagte der New Yorker Staatsanwalt Robert Kuzhami. Cohen habe versucht, sich über das Gesetz zu stellen und müsse nun einen hohen Preis zahlen. Cohen bekannte sich in insgesamt acht Fällen für schuldig, nachdem er vorher mit der Justiz einen Deal ausgehandelt hatte. Neben den Verstößen gegen die Gesetze zur Wahlkampffinanzierung räumte er auch Steuervergehen ein.

Manafort droht eine Haftstrafe, die ihn für den Rest seines Lebens hinter Gitter bringen könnte. Die Höchststrafe für die acht Anklagepunkte, in denen er für schuldig befunden wurde, beträgt zusammen 80 Jahre Gefängnis. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, den Finanzbehörden Einkünfte in Millionenhöhe verschwiegen zu haben, die er als politischer Berater in der Ukraine erzielt hatte. Außerdem ging es darum, dass er Banken belogen haben soll, um Kredite in Höhe von 20 Millionen US-Dollar (17 Millionen Euro) zu bekommen.

Das Verfahren gegen Manafort war das erste, das sich im Zuge der Untersuchung von Sonderermittler Robert Mueller ergeben hat. Allerdings haben die Vorwürfe nicht mit dem Kern von dessen Ermittlungen zu tun - dort geht es um die Frage, ob es im US-Wahlkampf 2016 Absprachen des Trump-Lagers mit Russland gab. Trump nennt Muellers Untersuchungen eine "Hexenjagd", von Manafort hat er sich distanziert.

 

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