USA hissen nach 54 Jahren Flagge an Botschaft in Havanna
Havanna - Die USA haben nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder ihre Flagge an der Botschaft in dem sozialistischen Karibikstaat Kuba gehisst.
US-Außenminister John Kerry war kurz zuvor als erster US-Chefdiplomat seit 1945 extra nach Havanna angereist. Das US-Sternenbanner wurde bei einer feierlichen Zeremonie im Außenhof der Botschaft in der kubanischen Hauptstadt gehisst. Hunderte geladene Gäste und Schaulustige verfolgten das Geschehen vor Havannas Uferpromenade Malecón.
"Das Ziel all dieser Veränderungen ist, den Kubanern zu helfen, sich mit der Welt zu verbinden und ihre Leben zu verbessern", sagte Kerry, der sich mit einigen Sätzen auf Spanisch auch direkt an die Kubaner wandte. Zugleich sprach er Menschenrechtsverstöße an. Washington werde die kubanische Regierung weiterhin dazu drängen, ihre Verpflichtungen nach internationalen Verträgen einzuhalten, sagte Kerry. Nach dem Hissen der Flagge stand für ihn ein Treffen mit seinem kubanischen Kollegen Bruno Rodríguez auf dem Programm.
Beide Länder hatten erst am 20. Juli ihre Beziehungen normalisiert. Diese waren im Januar 1961 auf einem Höhepunkt des Kalten Krieges zwischen West und Ost abgebrochen worden. Kuba eröffnete bereits vor drei Wochen seine Botschaft in Washington. Die Botschaftsgebäude in beiden Hauptstädten waren zuvor als Interessenvertretungen unter dem Schutzmandat der Schweiz genutzt worden.
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